Repräsentative Befragung

Deutsche an elektronischer Gesundheitsakte interessiert

Die Mehrheit der Deutschen steht der elektronischen Gesundheitsakte grundsätzlich positiv gegenüber, so eine aktuelle Studie. Wichtig sind aber Praktikabilität und einfache Nutzung der Daten.

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Eine aktuelle Umfrage zur elektronischen Gesundheitskarte zeigt, dass bisher nur sehr wenige Menschen in Deutschland überhaupt eine elektronische Gesundheitsakte nutzen.

Eine aktuelle Umfrage zur elektronischen Gesundheitskarte zeigt, dass bisher nur sehr wenige Menschen in Deutschland überhaupt eine elektronische Gesundheitsakte nutzen.

© 2017 Splendid Research GmbH

HANNOVER. Einer Umfrage zufolge ist die Mehrheit der Deutschen grundsätzlich bereit, eine elektronische Gesundheitsakte anzulegen: 56 Prozent der Bundesbürger sind an einer Nutzung interessiert, nur zehn Prozent schließen die Zusammenführung ihrer Gesundheitsdaten in elektronischer Form aus. Das verbleibende Drittel ist unentschlossen und muss Vor- und Nachteile erst noch abwägen.

Das Marktforschungsinstitut Splendid Research hat für diese Daten in einer repräsentativen Umfrage im August 2017 insgesamt 1023 Deutsche zwischen 18 und 69 Jahren online zum Thema elektronische Gesundheitsakte befragt. Untersucht wurden dabei u. a. das Gesundheitsverhalten, allgemeine Einstellungen zum Datenschutz sowie Akzeptanz, Bedenken und Erwartungen gegenüber der Einführung elektronischer Gesundheitsakten, wie das Unternehmen berichtet.

Wichtig: Leichte, schnelle Nutzung der Daten

Im Hinblick auf Funktionsumfang und Einbindung der im Gesundheitssystem beteiligten Akteure haben die Bundesbürger offenbar klare Vorstellungen: Ganz oben in der Gunst der Befragten standen laut Umfrage Funktionen, die den Nutzern eine Zeit- und Aufwandsersparnis versprechen, wie eine Notfalldatenfunktion und der elektronische Impfpass. Gleichzeitig erwarten 60 Prozent, dass eine automatisierte Übertragung der Gesundheits- und Behandlungsdaten möglich sein sollte sowie die flächendeckende Einbindung von Ärzten, Krankenkassen und Apotheken.

Die Mehrheit der Befragten attestierte der elektronischen Gesundheitsakte auch einen möglichen positiven Einfluss auf Behandlungsverlauf und Gesundheitsverhalten, wie das Marktforschungsinstitut berichtet. Zwei Drittel der Befragten erwarten demnach generell einen positiven Einfluss auf ärztliche Behandlungen. Drei von vier Personen hätten zudem angegeben, die elektronische Gesundheitsakte könne im Notfall den behandelnden Ärzten wertvolle Informationen bereitstellen. Immerhin noch die Hälfte erhoffe sich zudem eine Erhöhung der Behandlungssicherheit durch die umfassende Verfügbarkeit medizinischer Informationen.

Außerdem sieht laut Umfrage die Hälfte der Deutschen durch die elektronische Gesundheitsakte das eigene Gesundheitsverhalten positiv unterstützt. 45 Prozent fühlen sich dadurch besser in der Lage, mit Ihrem Arzt über Beschwerden und Erkrankungen zu sprechen.

Sorge vor Missbrauch durch Kriminelle

Gefragt nach den Sorgen und Befürchtungen in Bezug auf die elektronische Gesundheitsakte sahen wiederum sechs von zehn der Befragten die Gefahr des gläsernen Bürgers als auch das Potenzial des Missbrauchs durch Kriminelle. Acht von zehn Personen gaben zudem an, zu jeder Zeit die Kontrolle über den Inhalt der gespeicherten Daten besitzen zu wollen.

Studienleiter Thilo Kampffmeyer sieht es daher als eine Hauptaufgabe bei der Umsetzung einer elektronischen Gesundheitsakte, eine automatisierte, von allen Beteiligten einfach zu verwendende Plattform zu schaffen und gleichzeitig den Schutz der gespeicherten Daten glaubhaft zu vermitteln. (run)

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