conhIT 2018
Spahn will Digitalisierung aktiv angehen
BERLIN. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Eröffnung der Gesundheits-IT-Messe conhIT dafür genutzt, erste Pflöcke seiner E-Health-Strategie für die kommenden drei Jahre einzuschlagen.
Mindestens 40 Prozent der Arztkontakte gingen vor allem um Abklärungsfragen zwischen Arzt und Patient. Er wolle Telemedizin daher dazu nutzen, die Versorgung in der Fläche zu verbessern und dafür die Fernbehandlung aktiv zu befördern, "wenn möglich, mit den Ärzten".
Zur Erinnerung: Der Ärztetag im Mai wird sich mit einer Modifikation des Fernbehandlungsverbots beschäftigen.
"Marktoffene Lösungen" für die Datenautobahn
Ein weiterer Punkt, die der Gesundheitsminister direkt angehen will, ist eine "vertrauenswürdige Kommunikationsinfrastruktur" mit der "Schlüsselanwendung" E-Patientenakte. Die Gesundheitskarte erwähnte er nicht ausdrücklich in diesem Zusammenhang.
Spahn plädiert für "marktoffene Lösungen" für die Datenautobahn: "Wir müssen nicht auch noch die Autos bauen", betonte er. Es genüge, die Infrastruktur bereitzustellen und über eine Art Zulassungsstelle zu entscheiden, "wer auf der Autobahn fahren darf".
Spahn will sich zudem dafür einsetzen, mehr Versorgungsforschung mit Hilfe von Big Data zu betreiben. "Wir haben massig Versorgungsdaten, allein die Abrechnungsdaten. Da liegt wahnsinnig viel Potenzial."
Als dritten Punkt will Spahn dazu beitragen, mehr Markttransparenz bei Gesundheitsapps zu schaffen. "Noch im Frühjahr" soll ein Kriterienkatalog des BMG kommen, um die nützlichen Gesundheitsapps zu erkennen.
Nicht zuletzt will Spahn bis nach der Sommerpause eine Bestandsaufnahme vornehmen, um dann mit weiteren Plänen "konkret zu werden". (ger)
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