Kommentar zum Diabetischen Fußsyndrom

Telemedizin vereinfacht Einholen der Zweitmeinung

Das Telekonsil kann die Versorgung bei Diabetischem Fußsyndrom auf dem Land verbessern. Dazu ist aber schnelles Internet nötig.

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Das Diabetische Fußsyndrom (DFS) gehört zu den schlimmsten Diabetes-Folgeschäden, und immer noch sind in Deutschland viel zu viele Patienten davon betroffen. Jedes Jahr werden bei uns etwa 40.000 Amputationen wegen DFS vorgenommen, schätzt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Diese hohe Zahl ließe sich vor allem durch Prävention senken: Bei jedem Diabetiker sind daher die mindestens einmal jährlich empfohlenen Fußkontrollen vorzunehmen.

Ist das Kind in den Brunnen gefallen und gibt es bereits ein schweres Ulkus, dann kann nur schnelles Handeln den Fuß retten. Nötig ist oft eine interdisziplinäre komplexe Therapie, die gegen Infektionen, mangelhafte Perfusion, Osteomyelitis, Druckgeschwüre oder auch Ödeme bei kardiovaskulären Diabetes-Folgen gerichtet ist. Dazu wird ein interdisziplinäres Team aus Diabetologen, Gefäßchirurgen, Wundschwestern, Podologen und auch orthopädischen Schuhmachern gebraucht. Eine solche Versorgung ist auf dem Land oft nicht vorhanden.

Die jetzt von der DDG initiierten DFS-Versorgungskonzepte mit Experten-Konsil via Telemedizin sind daher sehr zu begrüßen. Sie zeigen aber erneut, dass auch für gerechte Gesundheits-Chancen ein flächendeckendes schnelles Internet auf dem Land gebraucht wird.

Lesen Sie dazu auch: Videosprechstunden: Experten raten bei Diabetischem Fuß zu Zweitmeinung per Telemedizin

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