E-Health

IT-Plattform soll Ärzte unterstützen

Alle versorgungsrelevanten Informationen auf einen Blick: Das Projekt ATMoSPHÄRE soll Versorger zum Vorteil multimorbider Patienten vernetzen.

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DRESDEN. Eine IT-Gesundheitsplattform verspricht Ärzten Unterstützung bei der Versorgung multimorbider Patienten: Medizinern soll sie unter anderem Verwaltungsaufwand abnehmen und bessere Informationen zu den Patienten liefern.

Am Dienstag informierten die Partner des Gemeinschaftsprojekts mit Namen ATMoSPHÄRE unter Leitung des Unternehmens Philips auf dem BMC-Kongress zu dem Vorhaben, das derzeit in Sachsen erprobt wird.

Die Wortschöpfung ATMoSPHÄRE steht für "Autonomie trotz Multimorbidität in Sachsen durch Patientenempowerment, holistische Versorgung für Ältere mit Vernetzung aller regionalen Einrichtungen und Dienstleister". Konkret wollen die Projektpartner Philips zufolge eine sichere Plattform im Internet für den Austausch von professionellen Dienstleistern rund um die Versorgung multimorbider Patienten schaffen.

"Unsere Technologie will zu mehr Effizienz, Transparenz und Sicherheit beitragen. Durch die generierten Entlastungspotenziale können Ärzte sich Freiräume für andere Tätigkeiten schaffen", erklärt Dr. Barbara Koch, die das Vorhaben bei Philips als Projektkoordinatorin leitet.

Ganzheitliches Bild von der Patientenversorgung

Die Plattform decke alle relevanten Lebensaspekte ab. Das bedeute, dass sie nicht nur medizinische Informationen sammle, sondern auch pflegerische sowie soziale Dienstleistungen aus der Region miteinander vernetze. Für Ärzte bedeute dies, dass sie ein ganzheitliches Bild von der Versorgung ihres Patienten erhalten, und sich gegebenenfalls schnell über die Plattform informieren können.

Stellt der Arzt beispielsweise ein Rezept für seinen Patienten aus, weiß er in der Regel erst, ob dieser es auch eingelöst hat, wenn er ihn das nächste Mal in der Praxis dazu befragt. Nutze der Arzt hingegen ATMoSPHÄRE, könne er dort den Verlauf nachvollziehen und beispielsweise sehen, ob der Patient das Rezept eingelöst habe.

Seit knapp 16 Monaten wird das Projekt in Sachsen entwickelt und erprobt. Das Feedback der teilnehmenden Ärzte und Patienten sei von großer Bedeutung für die Optimierung der Plattform, betont Koch. "Die Hausärzte zeigen uns etwa, wie sich die Bedienung weiter vereinfachen lässt. Sie haben wenig Zeit im Arbeitsalltag und erhoffen sich vor allem eine Arbeitserleichterung durch die Anwendung", berichtet die Projektkoordinatorin.

Finanziert wird das im Oktober 2015 gestartete Verbundprojekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Fördersumme beträgt bis 2018 3,3 Millionen Euro. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen 700 Patienten im Rahmen von ATMoSPHÄRE behandelt worden sein, so das selbst gesteckte Ziel der Projektpartner. (mh)

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