Ambitioniertes Klinikprojekt in Heidelberg
Ein Krankenhaus auf der grünen Wiese, neu vom Fundament bis zur Klinik-EDV - geht das in Zeiten der Krise? Die Antwort heißt ja - mit einem finanzkräftigen Investor.
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Der Empfangsbereich im Ethianum in Heidelberg.
© Ethianum
HEIDELBERG. Mitten im Stadtzentrum von Heidelberg eröffnet am Montag das Ethianum, eine Privatklinik für Plastische-Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie und Präventive Medizin.
"Ich wollte eingetretene Pfade mit diesem Klinikprojekt verlassen," erklärt Professor Günter Germann, Ärztlicher Direktor des Ethianum, seine Idee hinter dem Projekt. Germann leitete davor 17 Jahre als Chefarzt die Klinik für Handchirurgie, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Ludwigshafen.
"Wir haben auf die grüne Wiese eine neue Klinik gebaut", sagt Dr. Peter Görlich, Geschäftsführer des Ethianum. Als Kapitalgeber wurde SAP-Mitgründer Dietmar Hopp gewonnen, der in das Ethianum 40 Millionen Euro investierte. Hopp ist von der fachlichen und wissenschaftlichen Kompetenz der Klinik überzeugt: "Die Klinik zeichnet sich durch Innovationen aus." Sein Unternehmen InterComponentWare (ICW) war bei der Konzeption der EDV-Lösung beteiligt.
Im Ethianum wird komplett auf Papier verzichtet und die Patientendaten sind vom Arztbrief bis zu den Röntgenbildern digitalisiert und in den Zimmern und OP-Sälen von den Ärzten abrufbar. "Außerdem gibt es ein Online-Check-in, bei dem die Patienten bequem von zu Hause aus ihre Daten vorab in unser System eingeben können", so Görlich.
"Der Patient steht bei uns im Mittelpunkt", sagt Germann. Wer in das Ethianum kommt, soll auf höchstem medizinischen Niveau behandelt werden. Dafür stehen moderne Diagnoseverfahren in der Klinik zu Verfügung. Neben der Chirurgie ist ein weiterer Schwerpunkt die Prävention: Komplette Gesundheits-Check-ups können für 900 bis 1200 Euro in der Klinik an einem halben Tag durchgeführt werden. Die Klinik mit angeschlossener Vertragsarztpraxis beschäftigt 60 Mitarbeiter.
Damit der Aufenthalt für den Patienten so angenehm wie möglich ist, wurde auch auf das Ambiente großen Wert gelegt. Die 23 Zimmer und vier Suiten sind alle hochmodern ausgestattet und sollen dem Patienten größtmöglichen Komfort bieten.
Eine klinische und wissenschaftliche Kooperation mit der Universitätsklinik Heidelberg soll dazu beitragen, dass das Ethianum immer auf dem neuesten Stand der Forschung arbeiten kann. "Der Forschungsschwerpunkt im Ethianum liegt in der Stammzellenforschung", sagt Germann. Auch im Bereich Nachhaltigkeit geht die Privatklinik neue Wege: Das Gebäude wird über Erdsonden mit Energie versorgt und ist weitgehend emissionsfrei.