Israel

Konferenz zu Cannabis lotet Chancen aus

Die medizinische Anwendung von Cannabis ist nicht nur in Deutschland neuerdings möglich. Einen Überblick über die internationale Entwicklung bietet eine Konferenz in Israel.

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TEL AVIV. Hunderte Unternehmer und Forscher informieren sich derzeit bei einer Konferenz in Tel Aviv über die medizinische Nutzung von Cannabis. Die zweitägige CannaTech 2017 hat am Montag begonnen. Auf der Agenda der Konferenz stehen Marktentwicklungen, synthetische Lösungen versus Therapien mit der Cannabispflanze sowie bedeutende Innovationen im Bereich der Cannabis Agrartechnik. Am Mittwoch ist ein Ausflug zu Anbaufeldern im Süden Israels geplant.

In Deutschland kann Cannabis bekanntlich von Ärzten seit der vergangenen Woche bei bestimmten Indikationen auf Kassenkosten (BtM-Rezept) verordnet werden. In Israel ist die medizinische Nutzung von Cannabis dagegen schon etabliert. Wirkstoffe aus der Hanfpflanze können bei Multipler Sklerose und gegen chronische Schmerzen bei Rheuma helfen sowie die Nebenwirkungen einer Chemotherapie lindern.

Organisiert wurde die Konferenz von dem israelischen Unternehmen iCAN (Israel Cannabis), das sich auf die Förderung junger Firmen in der medizinischen Cannabis-Industrie spezialisiert hat. Laut iCan ist die Cannabis-Branche die am schnellsten wachsende Industrie weltweit. Ökonomen prophezeiten in den nächsten zehn Jahren ein Marktpotenzial in zweistelliger Milliardenhöhe. Israel sei Vorreiter bei Forschung und Herstellung von Cannabis zu medizinischen Zwecken, heißt es. Während deutsche Ärzte hier Neuland betreten, wird die therapeutische Anwendung in Israel bereits seit über zehn Jahren gefördert. Rund 25.000 Patienten pro Jahr erhalten ein entsprechendes Rezept.

Am Montag gab iCAN bekannt, künftig mit dem US-Unternehmen CannRx zusammenarbeiten zu wollen, das sich auf die Herstellung von Hanf-Medikamenten spezialisiert hat. Gemeinsam wolle man ein Schlafmittel auf Cannabis-Basis vertreiben. (dpa/eb)

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