Vernetzung

Neue Software lernt von Ärztenetz

Optimedis, die Managementgesellschaft vom "Gesunden Kinzigtal", hat mit der CompuGroup eine Netzsoftware entwickelt, die bereits Behandlungspfade enthält.

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DÜSSELDORF. Mit einer gemeinsamen webbasierten Software wollen CompuGroup Medical (CGM) und Optimedis die Arbeit in Ärztenetzen verbessern - sowohl in der Organisation als auch in der Patientenversorgung.

Die neue sektor- und fachübergreifende IT-Lösung wird zunächst von den Ärzten im Netz "Gesundes Kinzigtal" eingesetzt, das von Optimedis gemanagt wird. 2013 sollen weitere Optimedis-Netze folgen und dann auch andere Ärztekooperationen.

"Wir haben eine übergreifende Softwarelösung für integrierte Versorgungsmodelle entwickelt", sagte Dr. Christian Bruer, Geschäftsfeldleiter Versorgungslösungen und Kostenträger bei CGM Deutschland, bei der Vorstellung der Kooperation auf der Medica in Düsseldorf.

Das Projekt habe drei Bestandteile: die Förderung der klassischen Vernetzung von Ärzten, die Bereitstellung eines Management-Tools zur Organisation der zentralen Prozesse sowie einer Patientenakte und die Integration relevanter Behandlungspfade in die Software.

"Wir haben nicht mehr eine leere Hülle, sondern eine Hülle mit medizinischen Inhalten." Durch das neue Angebot erhofft sich Bruer Rückenwind bei Ärztenetzen.

"Unsere Lösung erleichtert es den Netzen, in eine Versorgungsform wie im Kinzigtal einzusteigen." Über die Software würden die von Optimedis entwickelten Vernetzungsroutinen und Behandlungspfade anderen Ärzten zur Verfügung stehen. "Damit tragen wir zur Verbesserung der Versorgung bei", hofft er.

Open-Source-Modell für die Zukunft

Die Ärzte im Kinzigtal hätten bislang mit mehreren Software-Firmen und Teillösungen gearbeitet, berichtete Optimedis-Vorstand Helmut Hildebrandt. Auch die Programme, die speziell für das Netz entwickelt worden seien, hätten Schwachstellen.

Das führe zu Ärger und Frustration. "Die Software muss die Arbeitsprozesse unterstützen und nicht behindern", sagte er. Jetzt stehe den Ärzten, die mit einer CGM-Praxissoftware arbeiten, eine Gesamtlösung zur Verfügung.

Das sind 80 bis 85 Prozent im Netz. "Die Testphase ist in den ersten Praxen bereits gelaufen", sagte Hildebrandt. CGM und Optimedis arbeiten zurzeit an Möglichkeiten, die anderen Praxen so einzubinden, dass es keine Informationsbrüche gibt.

In einem zweiten Schritt sollen auch die Krankenhäuser im Kinzigtal-Netz integriert werden. Sämtliche Daten bleiben in der Hand des Netzes und gehen nicht an CGM, betonte Hildebrandt.

Mit der Bereitstellung der rund 20 Behandlungspfade für Dritte wolle sein Unternehmen Impulse geben. "Wir hoffen, dass wir irgendwann auch Know-how von Dritten zurückbekommen." Langfristig könnte sich das wie eine Art Open-Source-Modell entwickeln, sagte er. (iss)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Neustart für Netzsoftware?

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