Kommentar
Oft zahlt der falsche Kostenträger
Wer die Zahlen genauer betrachtet, mag sich wundern, warum Ärztekammern und Berufsverbände, aber auch die Krankenkassen, den Berufskrankheiten so wenig Aufmerksamkeit schenken. Beim derzeitigen Fortbildungsangebot speziell für Hausärzte darf nämlich davon ausgegangen werden, dass die im Schnitt mehr als sechs Tote durch Berufskrankheiten, die die Statistiken seit 2005 täglich zählen, nur die Spitze des Eisbergs sind. Viele Berufskrankheiten dürften schlichtweg als solche gar nicht erkannt werden, weil sie in den hausärztlichen Fort- und Weiterbildungen als mögliche Berufskrankheit mit so gut wie keinem Wort erwähnt werden.
Mit enormen Folgen für unser Gesundheitssystem. Die Kosten für die Versorgung und Betreuung der Patienten müssen so die Kassen - und damit die Versicherten - tragen. Für Krankheiten, die oft einen langwierigen Verlauf aufweisen. Und hier geht es nicht nur um Krebserkrankungen, Erkrankungen am Skelettapparat können ebenfalls kostenintensiv sein.
Dabei wären eigentlich die Berufsgenossenschaften und Unfallversicherer in der Pflicht - deren Beiträge die Unternehmen, unter deren Arbeitsbedingungen die Krankheiten entstehen, alleine zahlen. Ein Einsparpotenzial, das noch niemand erkannt hat.
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