Erektion ist kein Grundrecht

Kein Grundrecht auf eine Erektion: Die Kosten für ein Potenzmittel kann ein an Behinderter nicht von seiner Krankenkasse einfordern, hat jetzt das Bundessozialgericht entschieden - und sich damit erstmals zur UN-Behindertenrechtskonvention geäußert.

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Die Kosten für Potenzmittel können nicht von der Krankenkasse eingefordert werden.

Die Kosten für Potenzmittel können nicht von der Krankenkasse eingefordert werden.

© Yuri Arcurs / fotolia.com

KASSEL (mwo). Der Ausschluss potenzsteigernder Arzneimittel vom Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gilt auch für Behinderte.

Das verstößt weder gegen das Grundgesetz noch gegen die UN-Behindertenrechtskonvention, hat jetzt das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel entschieden.

Es äußerte sich damit erstmals zu der im Mai 2009 in Kraft getretenen UN-Konvention. Das dort enthaltene Diskriminierungsverbot sei in Deutschland unmittelbar anwendbares Recht.

Bezogen auf die Krankenkassen entspreche es dem Diskriminierungsverbot des Grundgesetzes.

Benachteiligung durch die ED

Der Kläger leidet an Erektionsstörungen als Folge seiner Erkrankung an Multipler Sklerose (MS).

Er nimmt das Arzneimittel Tadalafil (Cialis®). Ohne das Arzneimittel sei er wegen seiner Behinderung benachteiligt, argumentiert er.

Das BSG wies die Klage jedoch ab. Auch die Konvention lege den Maßstab der Verhältnismäßigkeit an. Dem Gesetzgeber bleibe daher ein weiter Spielraum, das finanziell Machbare zu bestimmen.

Zudem sei der Leistungsausschluss allgemeingültig und treffe zwar auch, aber eben nicht nur behinderte Menschen.

Az.: B 1 KR 10/11 R

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Horst Boss 07.03.201218:36 Uhr

Vitamin D korreliert exakt mit Testorteron - D-Rezeptoren überall im Körper

Die weitreichende Bedeutung von Vitamin D (eigentlich ein Hormon) wird inzwischen weltweit anerkannt. Doch in der täglichen Praxis kommt es leider bis heute nur ganz selten zum Einsatz. "Mittlerweile wissen wir, dass Vitamin D überall im Körper eingreift", erläutert Prof. Dr. med. Winfried März, Direktor der Synlab Akademie für Ärztliche Fortbildung, Mannheim; Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Ruprecht Karls Universität Heidelberg. März weiter: "Bisherige Vitamin D Gaben in Höhe 800 IE haben lediglich Placeboeffekt. Wir müssen viel höher dosieren. Zuerst den 25-OH-Wert bestimmen (nur bei Niereninsuffizienz den 1,25-OH-Wert) und dann den D-Blutspiegel auf über 50 ng/ml, eher über 70 ng/ml anheben". Viele Ärzte fürchten aber eine Überdosierung und eine evtl. damit verbundene Problematik in Bezug auf Calcium. Doch Prof. März verweist auf die LURIC-Studie und die Arbeit von Dr. Stefan Pilz, Uni Graz. Pilz fand heraus, dass Vitamin D mit Calcium nur schwach korreliert. da das Parathormon (PTH) sofort gegensteuert.
Vitamin D korreliert exakt mit Testosteron. Ein Mangel an Vitamin D stellt einen zusätzlichen Risikofaktor für arterielle Hypertonie dar. Die Framingham-Offspring-Studie zeigte, dass Personen mit Vitamin D Spiegeln unter 37,5 ng/ml ein 4,4-fach höheres Risiko hatten einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Niedrige D-Werte erzeugen mehr Diabetes-mellitus-Fälle. Es gibt 30 bis 50 Prozent weniger Krebsfälle, bei optimaler Vitamin D-Versorgung. Zudem ist Vitamin D für die Immunmodulation mitverantwortlich und lässt die Osteoprose-Fallzahlen schrumpfen. Um nur einige gravierende Einflüsse dieses wichtigen Hormons zu nennen.
Ausführlicher Bericht unter:
http://weltjournal.de/so-wichtig-ist-vitamin-d-cholecalciferol/

Horst Boss
Medizinjournalist

Dr. Ralf Hettich 07.03.201216:24 Uhr

Sex ist ein Tabuthema bei MS-Patienten

Viele Patienten mit Multipler Sklerose (MS) leiden auch unter Sexualstörungen. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung treten immer häufiger auch Probleme beim Sex auf.

Doch dies ist bei den Patienten mit MS meist ein Tabuthema. Selbst Ärzte sprechen ihre MS-Patienten sehr selten auf diese Sexualstörungen an.

Bei männlichen MS-Patienten treten sehr häufig folgende Störungen der Sexualfunktion auf: Erektile Dysfunktion (Impotenz), Ejakulationsschwierigkeiten sowie Probleme überhaupt einen Orgasmus zu erreichen. Diese Sexualstörungen sind meist die Folgen von Nervenschädigungen.

Durch diese, auch von dem Arzt nur selten angesprochene Begleiterkrankung von MS, leidet die Lebensqualität der Betroffenen sehr.

Zur Behandlung der Erektilen Dysfunktion bei Männern empfehlen Fachärzte meist Präparate wie die PDE-5-Hemmer Cialis®, Viagra® und Levitra®.

Mein Rat: Die Sexualstörungen von MS-Patienten kommen bei den Arztgesprächen nur selten an den Tag. Doch diese Sexualstörungen haben einen großen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen.

Für Männer stehen zur Behebung von Erektionsstörungen neben den bekannten PDE-5-Hemmer aber auch die Schwellkörper-Injektions-Therapie (SKAT), MUSE sowie die Vakuumerektionshilfen zur Verfügung.

Mit den besten Wünschen für eine erfüllte Sexualität

Ihr Dr. Ralf Hettich
Mailkontakt: info@ralfhettich.de

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