Blogger-Urteil

Haft für vorgetäuschten Hirntumoren?

SYDNEY. Wegen einer erfundenen Krebs-Erkrankung, mit der sie viel Geld verdient hatte, ist eine Gesundheits-Bloggerin in Australien schuldig gesprochen worden.

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Die Frau wurde am Mittwoch von einem Gericht in Melbourne der vorsätzlichen Täuschung für schuldig befunden. Die Australierin hatte behauptet, einen Hirntumor mit ayurvedischer Medizin, Sauerstofftherapie sowie Verzicht auf Gluten und Zucker überwunden zu haben. In Wahrheit litt sie aber nie an Krebs. Das Strafmaß wird von der Justiz erst später festgelegt.

 Nach Erkenntnissen des Gerichts kam die Bloggerin, die durch die Geschichte über ihre vermeintliche Heilung zu einiger Prominenz kam, über eine eigene App und den Verkauf eines Buchs auf Einnahmen von insgesamt 420.000 australischen Dollar (etwa 300.000 Euro). Davon soll sie umgerechnet nur etwa 7000 Euro gespendet haben. Eigentlich hatte die Frau versprochen, einen "Großteil" der Einnahmen an wohltätige Organisationen weiterzureichen.

Richterin Debra Mortimer hielt es in ihrem Schuldspruch für möglich, dass die Bloggerin selbst an eine Krebs-Erkrankung geglaubt habe. "Vielleicht hatte sie andere, psychologische oder psychiatrische Probleme. Nicht alle Menschen sind jederzeit rational und vernünftig." Dennoch sei sie aber nicht davon überzeugt, dass Gibson unwissentlich gehandelt habe. Die Frau selbst war vor Gericht nicht anwesend. Sie hatte 2015 zugegeben, dass sie gar nicht an Krebs erkrankt war.(dpa)

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