Marktdaten

Erkältungsmarkt geht stramm auf die Umsatzmilliarde zu

2017 könnte nach ersten Zahlen ein gutes Jahr für die Hersteller von Erkältungsmedikamenten werden.

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FRANKFURT/MAIN. Schnupfen, Husten, Heiserkeit sorgen für volle Apotheken. Im bundesweiten Markt der Erkältungsmittel stehen die Zeichen auf Zuwachs: Nach einem Plus von knapp 14 Prozent (auf 860 Millionen Euro zu Herstellerabgabepreisen) in 2015 war das vergangene Jahr zwar von abgeschwächter Dynamik geprägt (+2,4 Prozent auf 881 Millionen Euro). Doch inzwischen zeichnet sich wieder eine Zunahme der Nachfrage ab: Laut einer aktuellen Auswertung des Frankfurter Beratungsunternehmens QuintilesIMS verzeichnet der Teilmarkt im 12-Monatszeitraum zu Ende September dieses Jahres mit rund zehn Prozent erneut zweistelliges Wachstum (auf 932 Millionen Euro).

Weniger Umsatz über GKV-Rezepte

Der Löwenanteil – knapp 80 Prozent Umsatz – der Halsschmerzmittel, Nasensprays oder Hustenlöser wird aufgrund einer Entscheidung zur Selbstmedikation gekauft. Knapp elf Prozent der zu Ende September erhobenen 12-Monats-Verkäufe waren durch Privatrezepte vermittelt und rund zehn Prozent durch Rezepte zu Lasten der gesetzlichen Kostenträger. Angeschoben wird der Teilmarkt allerdings nur von der Selbstmedikation und privaten Verordnungen: Auf beiden Bezugsschienen verzeichnet QuintilesIMS für den Berichtszeitraum jeweils 12 Prozent mehr Umsatz; dagegen gingen die Umsätze via GKV-Rezepten um rund vier Prozent zurück.

Marktführer in der Kategorie "Erkältung" ist nach Umsatz weiterhin unangefochten der Pflanzenextrakt Sinupret® von Bionorica. An zweiter Stelle rangiert Stadas Wirkstoff-Kombination Grippostad®C und auf Platz Drei Nasenspray-ratiopharm. Führender Hersteller nach Umsatz ist Bionorica, gefolgt von dem Kölner Traditionsunternehmen Klosterfrau und an dritter Stelle der Teva-Tochter Ratiopharm.

Boehringer Ingelheim rangiert derzeit noch sowohl nach Umsatz als auch nach abgesetzter Packungsmenge an vierter Stelle der großen Anbieter der überwiegend rezeptfreien Erkältungs-Präparate. Wegen des Tausches seiner OTC-Sparte mit Sanofis Veterinärgeschäft "Merial" wird hier aber demnächst Sanofi zu sehen sein.

Versandhandel legt stärker zu

Der Vertriebskanal Versand hält derzeit 13 Prozent am Erkältungsmittelmarkt nach Umsatz und 12 Prozent nach Absatz. Allerdings verbuchen die – im OTC-Geschäft preisaktiveren – Versandapotheken deutlich stärkeres Wachstum als die stationären Apotheken: Von Oktober 2016 bis Ende September dieses Jahres legten die Umsätze der Versender mit Erkältungspräparaten um fast 16 Prozent zu (auf 121 Millionen Euro). Die Ladenapotheken schafften knapp zehn Prozent Zuwachs. (cw)

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