Patientenbefragung
Die zehn peinlichsten Beschwerden
Betroffene meiden häufig Gespräche über ihre Beschwerden – auch mit ihrem Arzt.
Veröffentlicht:NEU-ISENBURG. Frauen und Männer scheuen häufig, bei vermeintlich „peinlichen“ Beschwerden, einen Arzt zu konsultieren. Das ist das Ergebnis der nicht-repräsentativen, bundesweiten Umfrage „Wofür schämt sich Deutschland?“ im Auftrag der Online-Arztpraxis Zava mit 1502 Befragten.
Demnach vermieden bereits 44 Prozent der befragten Frauen und 36 Prozent der Männer bereits das persönliche Arztgespräch, weil ihnen ihre Beschwerden zu unangenehm waren. Auch der Austausch mit dem Partner (Frauen: 43 Prozent, Männer: 32 Prozent) fällt vielen Betroffenen nicht leicht.
Als besonders peinlich empfinden die Befragten der Umfrage zufolge beispielsweise starken Mund- oder Achselgeruch, übermäßiges Schwitzen, Blähungen oder auch Geschlechtskrankheiten (siehe nachfolgende Grafik). Wählen konnten sie aus einer vorgegebenen Liste von Beschwerden.
„Auch Erkrankungen, die Geschlechts- und Ausscheidungsorgane betreffen, gelten oft als peinlich“, erklärt Beverley Kugler, Ärztliche Leiterin Deutschland der Online-Arztpraxis Zava.
Bei Chlamydieninfektionen, Rosacea oder etwa Erektionsstörungen zögen es viele Patienten vor, schriftlich oder online Kontakt zu einem Arzt zu haben, statt damit in die Praxis zu gehen, heißt es in einer Mitteilung der Online-Praxis Zava.
Hinter dem Schamgefühle stehe häufig die Angst, von anderen verurteilt zu werden, etwa wegen mangelnder Körperhygiene. Dabei werde aus Sicht der Betroffenen außer Acht gelassen, dass den Beschwerden verschiedene Ursachen zugrunde liegen könnten, so Kugler.
42 Prozent der Befragten, die bereits von einer der als „peinlich“ geltenden Krankheiten betroffen waren, fühlten sich durch die empfundene Scham in ihrem Alltag eingeschränkt. In der Realität scheint diese Angst sich jedoch nur selten zu bewahrheiten.
Laut einer früheren Umfrage der Verhaltenswissenschaftler von Zava hatten zwar 45 Prozent der Befragten Angst vor Verurteilung, tatsächlich machten jedoch nur 27 Prozent diese Erfahrung. (mu)