Rhön-Klinikum ist gerüstet für den Großeinkauf

Der private Klinikkonzern hat eine Milliarde Euro für Klinikübernahmen und Investitionen zur Verfügung.

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FRANKFURT (ava). Der private Klinikkonzern Rhön-Klinikum ist derzeit mit mehr als einem halben Dutzend Krankenhausbetreibern über mögliche Übernahmen im Gespräch. Das teilte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Pföhler in der vergangenen Woche bei der Jahrespressekonferenz des Unternehmens in Frankfurt mit. "Die Dichte der Kontakte steigt." Sollte das Universitätsklinikum in Kiel und Lübeck von der Kieler Landesregierung zum Verkauf gestellt werden, wie es derzeit diskutiert werde, würde Rhön das Objekt prüfen und gegebenenfalls ein Angebot abgeben, so Pföhler.

Mit der Übernahme dieses Uniklinikums könnte Rhön auf einen Schlag 2400 Betten zukaufen und seinen Marktanteil stark ausweiten. Derzeit verfügt der Konzern über 15 700 Betten in 53 Kliniken.

Als einzige der privaten Klinikketten in Deutschland hat Rhön Erfahrung mit Unikliniken. 2006 übernahm es die Uniklinik Gießen Marburg. Bei der Übernahme schrieb das Haus noch rote Zahlen, 2009 verdoppelte es seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahr auf 4,8 Millionen Euro. Die Patientenzahlen stiegen seit der Übernahme um ein Zehntel, bei den Schwerkranken ist ein Zuwachs um ein Viertel zu verzeichnen. Das Uniklinikum soll Anfang nächsten Jahres in neue zentralisierte Gebäude ziehen. Zugleich investiert Rhön-Klinikum 120 Millionen Euro in eine Partikeltherapieanlage.

Das Unternehmen hatte sich im Sommer durch eine Kapitalerhöhung 460 Millionen Euro gesichert. Aufgestockt mit Fremdmitteln stehen nun rund eine Milliarde Euro für Zukäufe und Investitionen zur Verfügung. Pföhler: "Wir sind gerüstet." Interessiert ist der Konzern an mittleren und großen Häusern. "Wir sind schon aus Verhandlungen ausgestiegen, wenn die Objekte zu klein waren."

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