Medica 2017

Digitalisierung dominiert weltgrößte Medizinmesse

Der Trend zur Digitalisierung ist die große Themen-Klammer der am Montag in Düsseldorf startenden Medizinmesse Medica.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:
Wehende Fahnen: Die Medizinmesse Medica will für frischen Wind in der Gesundheitsbranche sorgen (Archivbild).

Wehende Fahnen: Die Medizinmesse Medica will für frischen Wind in der Gesundheitsbranche sorgen (Archivbild).

© Rene Tillmann / Messe Düsseldorf

DÜSSELDORF. Die Krankenhäuser erwarten von der künftigen Bundesregierung eine Digitaloffensive für das Gesundheitswesen. "Wir haben in Deutschland bei der Digitalisierung ein Einführungs- und Umsetzungsdefizit von fünf Jahren", kritisierte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum, im Vorfeld der weltgrößten Medizinmesse Medica, die am Montag beginnt. Gleichzeitig zur Medica findet auf dem Düsseldorfer Messegelände der 40. Deutsche Krankenhaustag statt.

Zusätzliche Ressourcen notwendig

Die Krankenhäuser benötigten zusätzliche Ressourcen, um die Vorteile der Digitalisierung ausspielen zu können, betonte Baum. Notwendig sei deshalb nicht nur das von der DKG schon länger geforderte Investitions-Sonderprogramm über eine Milliarde Euro für die digitale Aufrüstung.

Ein Youtube-Video fasst digitale Highlights der medica zusammen. © medhoch4

Video

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Youtube Um mit Inhalten aus Youtube und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen dazu finden Sie hier .

Veröffentlicht: 09.11.2017

Auch die laufenden IT-Kosten wie etwa Investitionen in die Cybersicherheit müssten refinanziert werden. Diese bezifferte Baum auf rund zwei Prozent der Klinikeinnahmen oder 1,4 Milliarden Euro.

Die Digitalisierung wird auch in diesem Jahr das alles umspannende Thema auf der Medica sein. "Es gibt heute fast kein medizinisches Produkt mehr, das nicht auf irgendeine Weise digital ausgerichtet ist", sagte Horst Giesen, der für die Medica zuständige Direktor der Messe Düsseldorf.

Das gelte für die Labortechnik ebenso wie für Diagnostika, Bedarfsartikel, die Physiotherapie sowie den großen Bereich der Medizintechnik.

Wegen des Neubaus der großen Halle 1 wird es dieses Mal eng auf der Messe. Zwar gibt es zwei Leichtbauhallen als Ersatz, insgesamt stehen aber 1500 Quadratmeter weniger zur Verfügung als im Vorjahr. Die Messegesellschaft musste Kunden bitten, ihre Ausstellungsfläche zu verkleinern, berichtete Giesen.

Deutschland in der Pole-Position

"Wir haben aber fast alle Nachfragen bedienen können", sagte Messe-Geschäftsführer Joachim Schäfer. Das große Flaggschiff Medica liegt auch in diesem Jahr gut im Wasser", freute sich Schäfer. Zur Medica sind 5115 Aussteller aus 66 Ländern angemeldet.

Deutschland ist mit 944 die am stärksten vertretene Nation. Bei der gleichzeitg stattfindenden Zuliefererfachmesse Compamed werden 783 Aussteller aus 35 Staaten erwartet. "Die Messe bietet eine sonst nirgendwo zu findende Internationalität", betonte der Messechef.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Im Vordergrund Savanne und eine Giraffe, im Hintergrund der Kilimandscharo.

© espiegle / stock.adobe.com

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Die Autorinnen und Autoren resümieren, dass eine chronische Lebererkrankungen ein Risikofaktor für einen schweren Verlauf einer akuten Pankreatitis ist. Sie betonen aber, dass für eine endgültige Schlussfolgerungen die Fallzahlen teils zu gering und die Konfidenzintervalle zu weit sind.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Mehr Komplikationen, höhere Sterblichkeit

Akute Pankreatitis plus CLD – eine unheilvolle Kombination

Einweg-E-Zigaretten

© Moritz Frankenberg / dpa

Vaping

Konsum von fruchtigen E-Zigaretten im Trend