Patienten-Empowerment

Gesundheits-Apps sind für viele Ärzte eine Option

Ärzte stehen den Möglichkeiten des Einsatzes von Gesundheits-Apps durchaus offen gegenüber. Die unabhängige Prüfung einer Anwendung steigert die Akzeptanz nochmals deutlich.

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BERLIN. In den Augen von Ärzten wird die Nutzung von Gesundheits-Apps in der Versorgung immer wichtiger. Laut einer aktuellen Umfrage unter Ärzten empfiehlt derzeit ungefähr jeder dritte Arzt seinen Patienten den Einsatz von Gesundheits-Apps.

Die Empfehlungsrate wächst noch, wenn die Apps zuvor auf wissenschaftliche Kriterien geprüft worden sind. Die Studie basiert auf einer Umfrage unter 243 überwiegend allgemeinmedizinisch tätigen Ärzten, die im Auftrag von Berlin-Chemie von März bis Juni 2018 umgesetzt worden ist.

Demnach würden 51 Prozent der teilnehmenden Ärzte Gesundheits-Apps "verstärkt empfehlen, wenn diese zuvor von unabhängigen Organisationen geprüft wurden", anhand eines standardisierten Kriterienkatalogs.

Weitere 30 Prozent sind sich nicht sicher, ob sie eine solche App empfehlen würden. Nur fünf Prozent lehnen auch in diesem Fall eine Empfehlung einer Gesundheits-App ausdrücklich ab.

Großes Angebot

Befragt nach den Zukunftsaussichten für die Gesundheits-Applikationen, zeigt sich die Mehrheit der Ärzte optimistisch: Über 75 Prozent der Ärzte schreiben den Anwendungen in den kommenden fünf Jahren eine große Bedeutung zu.

Das Angebot an Gesundheits-Apps ist groß: Bereits 2016 hätten Nutzer in Deutschland aus einem Angebot von 100.000 Gesundheits-Apps wählen können, heißt es in einer Mitteilung von Berlin-Chemie mit Verweis auf ein "Spotlight Gesundheit" der Bertelsmannstiftung.

Einen Überblick über die Seriosität solcher Apps zu behalten, gleiche daher einer Herkules-Aufgabe. Die Ergebnisse der vorliegenden Befragung stützten die Forderung vieler Fachkreise, dass therapiebegleitende Gesundheits-Apps wissenschaftlich getestet werden sollten.

Die Autoren der Studie sehen die Leistungen der Gesundheitsanwendungen für mobile Geräte wie Smartphones und Tablets/iPads vor allem darin, dass sie Patienten im Umgang mit ihrer Erkrankung im Alltag gestärkt werden, zum Beispiel durch die Erinnerung an die Medikamenteneinnahme oder durch die Dokumentation von Behandlungs-/Messergebnissen wie beim Blutzucker.

Die Daten könnten von Behandlern und Patienten für die Therapieoptimierung genutzt werden und können so zu einem Patienten-Empowerment beitragen. Auch Berlin-Chemie bietet mit MyTherapyApp eine eigene Anwendung für Typ-2-Diabetiker an. (ger)

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