Der Kommentar zu PKV

Buhmann gesucht

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Die privaten Krankenversicherer beschweren sich gern darüber, dass sie in der Öffentlichkeit immer stärker unter Beschuss stehen. Für viele PKV-Manager scheint klar: Die Hauptschuld am schlechten Image der Branche trägt die Presse, einige Politiker tragen das ihre dazu bei.

Die Probleme der privaten Krankenversicherung mögen manchmal überzogen dargestellt werden - erfunden haben die Journalisten sie nicht. Das wird sich auch der glühendste Verfechter in einer ruhigen Minute eingestehen müssen.

Jüngstes Beispiel: Einige Unternehmen haben ihre Beiträge nicht wie üblich zum Jahresende angepasst, sondern zum 1. April oder 1. Mai. Kunden, die in einen anderen Tarif wechseln wollen, stehen deshalb nur noch die neuen geschlechtsneutralen Unisex-Tarife offen.

Bei einer früheren Beitragserhöhung hätten die Versicherten auch einen sogenannten Bisex-Tarif wählen können.

Ob das ein Vorteil ist, hängt vom Einzelfall ab. Entscheidend ist, dass der Kunde es selbst entscheiden kann. Bei den Versicherern, die erst später die Prämien angehoben haben, war das nicht der Fall.

Die Unternehmen machen technische Gründe für ihr Vorgehen verantwortlich. Ein fader Beigeschmack bleibt, die PKV-Mängelliste wird länger. Schuld sind wohl wieder die Journalisten.

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 09.05.201310:27 Uhr

Wunderbar, ...

dass Sie n i c h t aus Stralsund sind, Herr Wunderlich. Und danke, dass Sie meinen Kommentar aufmerksam gelesen haben. "Google-Poker" statt "versicherungspoker.de", eben. Herzliche Grüße!

Axel Wunderlich 08.05.201318:43 Uhr

@ Dr. Thomas Georg Schätzler

Tja, Gott sei Dank weiß Google noch nicht alles. Ich kann Ihnen versichern, dass ich nicht Axel Wunderlich aus Stralsund bin, sondern im schönen Bayern wohne.

Dr. Thomas Georg Schätzler 08.05.201318:16 Uhr

@ Axel Wunderlich: "Wes Brot ich ess'', des Lied ich sing!"

Ich hoffe, ich gehe nicht fehl in der Annahme, dass Sie im Internet unter
Axel Wunderlich | Versicherungspoker
www.versicherungspoker.de/assekuranz-axel-wunderlich-in-stralsund-51...?
Axel Wunderlich in Deviner Weg 12B, 18439 Stralsund. ...
und unter
Starke Partner | ERGO Versicherungsgruppe AG
www.axel.wunderlich.ergo.de/de/MeineAgentur/Marken?p=1?
ebenfalls in Stralsund firmieren?

Wie dem auch sei, bei dem bisherigen Bisex-Bestand und den neuen Unisex- Tarifen handelt es sich n i c h t um neue, sexualmedizinisch relevante Gruppen- oder Pokerspiele. Auch wenn das Teile der heute bestehenden ERGO-Gruppe damals bei ihrer großen Sause in Budapest vollkommen falsch interpretiert hatten. Sondern es geht darum, ein Grundsatzurteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) aus zwei Gründen in verbindliche Unisex-Tarife umzusetzen:
1. wegen verfassungsrechtlich bzw. gesellschaftspolitisch gebotener Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frau und Mann.
2. wegen formaljuristisch und inhaltlich vollkommen u n b e g r ü n d e t e r genderspezifischer Benachteiligungen in der PKV.

PKV-Argumente, Frauen hätten zusätzliche medizinische Geburtsrisiken und eine höhere Lebenserwartung, kosteten Verfassungsjuristen nur ein müdes Lächeln: Europaweit dramatisch sinkende Geburtenraten und verlängerte (überhöhte) Prämieneinzahlungen bei längerem Leben der Frauen haben bisher eher zu unberechtigten Gewinnen bei den PKV-Konzernen zu Lasten der Versicherungsnehmer i n n e n geführt.

Und jetzt zahlen Frauen bei den neuen Unisex-Tarifen keinesfalls weniger, Männer zahlen bis zu 20 Prozent mehr. DER SPIEGEL berichtete in Einzelfällen bei Neukunden von Beitragserhöhungen bis zu 41 Prozent, obwohl die bisher überhöhten Frauentarife a b g e s e n k t und die Männertarife nur a n g e g l i c h e n werden müssten. Das kann man, wenn man so will, auch "Versicherungspoker.de" nennen.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Axel Wunderlich 08.05.201316:02 Uhr

Und wieder mal eine Halbwahrheit über die PKV…

Der Schuss ging nach hinten los. Das ist ein Musterbeispiel dafür, dass sich die PKV zu Recht über die verfälschende Darstellung in der Presse beschwert. Es ist gängige Praxis bei den Versicherern, dass der bisherige Bisex-Bestand auch zukünftig gemäß § 204 VVG (Ta-rifwechselrecht) in andere Bisex-Tarife des gleichen Unternehmens wechseln kann. Lediglich bei einem Unternehmenswechsel muss zwingend beim aufnehmenden Unternehmen ein Unisex-Tarif gewählt werden. Auf diese Einschränkung wird in dem Artikel aber mit keinen Wort eingegangen. Und das haben sich auch nicht die PKV-Unternehmen so ausgedacht, sondern es ist Folge der Unisex-Gesetzgebung. Die Frage die sich da stellt ist: weiß die Autorin das tatsächlich nicht besser (was ich mir bei einer Fachjournalistin eigentlich nicht vorstellen kann), oder schreibt sie bewusst Halbwahrheiten zu Ungunsten der PKV, um deren Image weiter zu schädigen (was angesichts der beiden ersten Absätze des Artikel ziemlich dreist wäre!)?
Ein fader Beigeschmack bleibt beim Lesen des Artikels – Schuld ist ganz sicher die Journalistin…

Bernhard Seuling 08.05.201313:56 Uhr

Vielleicht liegts doch an den Journalisten?

"Bei einer früheren Beitragserhöhung hätten die Versicherten auch einen sogenannten Bisex-Tarif wählen können."

Das können Sie, wenn Sie im selben Unternehmen bleiben, jetzt auch noch. Was lediglich nicht möglich ist, ist der Wechsel in einen Bisex-Tarif eines anderen Unternehmens.

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