PKV

Systemwettbewerb nutzt dem Gesundheitswesen

Einnahmen für Ärzte, Ersparnisse für Arbeitgeber, Innovation durch Systemwettbewerb – die PKV ist unverzichtbar. So lautete das Branchen-Fazit beim jüngsten PKV-Wirtschaftstag.

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Für die Hauptstadt-Ärzte sind Richtgrößen noch lange nicht gegessen. Sie haben aber auch keine Probleme damit.

Für die Hauptstadt-Ärzte sind Richtgrößen noch lange nicht gegessen. Sie haben aber auch keine Probleme damit.

© Carmen Steiner / Fotolia.de

MÜNCHEN. "Der Gesundheitswirtschaft gehört die Zukunft." Optimistisch hat sich Bertram Brossardt beim PKV-Wirtschaftstag zu den Aussichten der Branche geäußert. Der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) betonte, mit einem Anteil von zwölf Prozent an der Gesamtwirtschaft sei sie einer der wichtigsten Sektoren. Die sieben Millionen Beschäftigten hätten einen Anteil von 16 Prozent am Arbeitsmarkt. Dabei sei der Systemwettbewerb von PKV und GKV ein "Schrittmacher bei der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden".

Auch PKV-Verbandsdirektor Dr. Volker Leienbach beschrieb die PKV als Innovationsmotor. Oft gelangten neue Behandlungsverfahren zuerst als privat bezahlte Leistungen ins Versorgungssystem. Wenn sie sich dort bewährten, würden sie auch in den GKV-Leistungskatalog transferiert, um Abwanderungen zur PKV zu verhindern. Auf diese Art habe die private gegenüber der gesetzlichen Versicherung eine "Korrektivfunktion". Als Beispiele nannte Leienbach den Eingang der PET-Diagnostik, der aufsuchenden Pflegeberatung sowie neuer Medikamente in die Kassenmedizin.

Für Ärzte bedeute die PKV eine wesentliche Einnahmequelle. Fiele sie weg, bedeute das ein Minus von 13 Milliarden Euro im Gesundheitssystem. Einer aktuellen PKV-Mitteilung zufolge wäre das allein für die ambulante Infrastruktur in Bayern ein Abzug von 1,1 Milliarden Euro. Umgerechnet entfiele ein Betrag von jährlich 50.000 Euro pro Praxis, also ein Viertel des Umsatzes, so Leienbach.

Zur oft geäußerten Kritik an enormen Beitragsanhebungen für Versicherte sagte er, diese seien aufgrund der PKV-Strukturen ungleichmäßig. Es könne einige Jahre keine Erhöhungen geben, dafür in einem eine größere von zehn Prozent. Im Durchschnitt seien sie aber über die letzten zehn Jahre bei 3,0 Prozent, und damit denen der GKV vergleichbar. Zudem könnten Versicherte bei finanziellen Schwierigkeiten jederzeit in einen Basistarif wechseln, der dem Leistungsniveau der GKV entspräche.

Wie Brossardt betonte, erbringe die PKV zudem einen klaren Vorteil für Arbeitgeber. Ihnen sparten Privatversicherte 1,3 Milliarden Euro, da sie bei ihnen weniger zuzahlen müssten. Allein in Bayern belaufe sich die eingesparte Summe auf 250 Millionen Euro. Damit trage die PKV dazu bei, die Lohnnebenkosten stabil zu halten. Ihr Wegfall könnte zur Verringerung von Arbeitsplätzen führen. Brossardt sprach sich in diesem Zusammenhang gegen eine Bürgerversicherung aus.

Einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung zufolge könnten dadurch allein in Bayern 15.000 Arbeitsplätze wegfallen. Wie die PKV mitteilte, könnten bundesweit 300.000 Stellen betroffen sein. (cmb)

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