Sieben Milliarden Euro

GKV-Versicherte stecken tief in der Kreide

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BERLIN. Die Beitragsschulden von GKV-Mitgliedern haben sich im Juli dieses Jahres auf 7,045 Milliarden Euro erhöht. Das hat der GKV-Spitzenverband auf Anfrage der "Ärzte Zeitung" mitgeteilt. Damit ist der Schuldenberg binnen eines Jahres um fast 1,8 Milliarden Euro gewachsen. Offensichtlich wachsen die Beitragsrückstände GKV-weit immer schneller.

Zum Vergleich: Im Juni 2014 beliefen sich die Rückstände noch auf 2,8 Milliarden Euro, Juli vergangenen Jahres waren es bereits 5,26 Milliarden Euro. Der GKV-Spitzenverband verfügt nach eigenen Angaben nicht über Zahlen, ob hauptsächlich neue Schulden oder aber anfallende Zinsen der Hauptgrund für die Zunahme sind.

Offensichtlich war das Beitragsschuldengesetz der Koalition nicht geeignet, die Schuldenspirale aufzuhalten. Durch das im August 2013 in Kraft getretene Gesetz sind Versicherte nur bei bestimmten Fallkonstellationen Schulden tatsächlich erlassen worden. Im September 2014 gab die Regierung an, mehr als 50.000 GKV-Versicherte hätten von einem solchen Erlass profitiert. Für alle Säumigen wurde zudem der seit 2007 gesetzlich geltende "Wucherzins" von fünf Prozent auf die Beitragsrückstände auf ein Prozent verringert.

Krankenkassen können zwar Beitragsschulden eines Mitglieds befristet niederschlagen. Doch kann die Kasse über bis zu 30 Jahre hinweg immer wieder prüfen, ob die Schulden bei dem Versicherten nicht doch noch eingetrieben werden können. (fst)