Fehlzeiten

TK-Auswertung: Krankenstand in 2024 bislang auf Rekordhoch

Im ersten Halbjahr 2024 waren Beschäftigte so lange krankgeschrieben wie noch nie in diesem Jahreszeitraum. Durchschnittlich fehlten Versicherte der Techniker Krankenkasse 9,6 Tage am Arbeitsplatz.

Veröffentlicht:
9,6 Tage fehlten die Deutschen in diesem Jahr bislang durchschnittlich krankheitsbedingt am Arbeitsplatz.

9,6 Tage fehlten die Deutschen in diesem Jahr bislang durchschnittlich krankheitsbedingt am Arbeitsplatz.

© Dan Race / stock.adobe.com

Hamburg. Der Krankenstand in Deutschland ist in diesem Jahr bereits auf einen Rekordhochstand geklettert: Im Schnitt fehlten die bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherten Erwerbstätigen in den vergangenen sechs Monaten durchschnittlich 9,6 Tage am Arbeitsplatz, teilte die Kasse am Freitag mit. Damit toppt der Krankenstand sogar das Rekordergebnis vom ersten Halbjahr 2023, das 9,5 Fehltage pro Kopf aufwies. Zum Vergleich: Im ersten Coronahalbjahr 2020 beliefen sich die Fehltage auf durchschnittlich 7,9 je Erwerbstätigen, 2019 waren es 7,8 Fehltage.

„Schon im Februar dieses Jahres haben wir einen Peak bei den Krankenständen gesehen. Dann flachte die Zahl der Krankmeldungen etwas ab und legte im Juni wieder deutlich zu“, sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. „Schaut man allein auf die erkältungsbedingten Krankschreibungstage im ersten Halbjahr 2024, scheint sich im Juni eine sommerliche Infektionswelle anzubahnen.“ Über Gründe dafür lasse sich nur spekulieren. So sei es beispielsweise nur eine Vermutung, ob Großereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland für mehr Ansteckungen gesorgt haben.

Ein Viertel der Krankschreibungstage sind erkältungsbedingt

Top-1-Grund für Fehlzeiten in der ersten Jahreshälfte 2024 sind Krankschreibungen aufgrund von Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Grippe. Sie machen 24 Prozent der Krankschreibungstage aus. So war jeder TK-versicherte Erwerbstätige im ersten Halbjahr statistisch gesehen 2,3 Tage mit einer Erkältungsdiagnose krankgeschrieben.

Damit liegen die erkältungsbedingten Fehlzeiten in diesem Halbjahr zwar etwas niedriger als im Vorjahreszeitraum (2,5 Tage), sind aber deutlich höher als im Vergleichszeitraum der vorangegangenen Jahre (2019: 1,4; 2020: 1,6; 2021: 0,6; 2022: 2,6). Auf den Plätzen zwei und drei der häufigsten Diagnosen folgen psychisch bedingte Diagnosen mit 1,8 Fehltagen pro Kopf und Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 1,4 Fehltagen pro Kopf. (kaha)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Glosse

Die Duftmarke: Single-Urlaub

Stark gestiegene Leistungsausgaben

Krankenkassen fallen im ersten Halbjahr in riesiges Finanzloch

Kommentare
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Corona-Pandemie

Lockdowns: Ein hoher Preis für den Nachwuchs

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Deutscher Rheumatologie-Kongress

Neue Leitlinie zu Gicht veröffentlicht

Lesetipps
Akute Atemwegssymptome – wieviel trägt die Luftverschmutzung bei? (Symbolbild mit Fotomodell)

© Sofiia / stock.adobe.com

Respiratorische Symptome

Mehr Luftverschmutzung, mehr Antibiotika