Die Kandidaten für den Galenus-Preis stehen jetzt fest
Zehn innovative Arzneimittel haben es jetzt bei der Bewerbung um den begehrten Galenus-von-Pergamon-Preis 2010 in die Endrunde geschafft. Jeweils fünf Kandidaten gibt es in den Kategorien Primary Care und Specialist Care des von der "Ärzte Zeitung" gestifteten nationalen Galenus-Preises für pharmakologische Innovationen. In der Kategorie Grundlagenforschung haben es drei Bewerber in die Endrunde geschafft.
Die vollständigen Porträts der Kandidaten erreichen Sie über die Links (nur für Fachkreise).
Kategorie Primary Care
Ferinject® (Eisencarboxymaltose) von Vifor Pharma Deutschland - intravenös verabreicht - füllt Eisenspeicher rasch auf, auch in der ambulanten Herzinsuffizienz-Therapie. Indiziert ist das Präparat bei Eisenmangelzuständen, wenn orale Eisenpräparate unwirksam oder nicht anwendbar sind.
Lodotra® von Merck Serono ist ein Prednison, das gezielt in die zirkadiane Rhythmik der Rheumatoiden Arthritis eingreift. Durch seine Spezialgalenik wird der Wirkstoff verzögert freigesetzt. Das Präparat ist zugelassen zur Therapie Erwachsener mit mäßiger bis schwerer akuter Rheumatoider Arthritis.
Dabigatranetexilat von Boehringer Ingelheim, als Pradaxa® zugelassen, ist ein neuartiger direkter Thrombinhemmer für die antithrombotische Therapie, der oral einzunehmen ist. Der Hemmer ist zur Prophylaxe von venösen Thromboembolien nach elektivem chirurgischem Hüft- oder Kniegelenkersatz zugelassen.
Ranexa® (Ranolazin) von Berlin-Chemie hat eine spezifische antiischämische Aktivität direkt an der Myokardzelle. Das Präparat für die antianginöse Therapie ist angezeigt bei Patienten, die trotz Basismedikation wiederkehrende Ischämien haben oder bei denen die Therapie mit herkömmlichen Antianginosa wegen Nebenwirkungen kontraindiziert ist.
Valdoxan® (Agomelatin) von dem Unternehmen Servier ist ein Antidepressivum mit einem neuen Wirkprinzip. Die Substanz aktiviert Melatonin-Rezeptoren und blockiert postsynaptische Serotonin-Rezeptoren. Das Medikament ist zugelassen zur Therapie von Erwachsenen mit Major Depression.
Kategorie Specialist Care
Abstral® von Arzneimittel ProStrakan enthält Fentanyl als Sublingualtabletten in F.A.S.T.- Galenik (Fast Acting Sublingual Technology). Es ist zugelassen zur Therapie von Erwachsenen mit Durchbruchschmerzen, wenn die Patienten wegen chronischer Tumorschmerzen bereits mit Opioiden behandelt werden.
Removab® (Catumaxomab) von Fresenius Biotech ist der erste trifunktionale Antikörper. Er lenkt die Immunantwort gezielt auf Tumorzellen. Zugelassen ist das Präparat für die intraperitoneale Therapie von Patienten mit malignem Aszites, für die es keine Standardtherapie gibt oder bei denen sie nicht mehr anwendbar ist.
RoACTEMRA® (Tocilizumab) von Roche Pharma und Chugai Pharma hemmt die Funktion von Interleukin-6, einem Schlüsselmolekül in der Pathogenese der Rheumatoiden Arthritis (RA). Kombiniert mit Methotrexat ist Tocilizumab zur Therapie Erwachsener mit mäßiger bis schwerer aktiver RA zugelassen.
Stelara® (Ustekinumab) von Janssen-Cilag ist ein Antikörper gegen Plaque-Psoriasis. Er ist zugelassen zur Therapie von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Erkrankung, die auf andere systemische Therapien einschließlich Ciclosporin, Methotrexat und PUVA nicht angesprochen haben oder bei denen die Substanzen kontraindiziert sind.
Toctino® (Alitretinoin) vom Unternehmen Basilea Pharmaceutica ist das einzige Präparat, das speziell für die Indikation "Handekzem" zugelassen ist. Angezeigt ist das Präparat bei Erwachsenen mit schweren chronischen Formen, die auf potente topische Kortikosteroide nicht ansprechen.
Kategorie Grundlagenforschung
Team um Professor Hiltrud Brauch vom Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie in Stuttgart. Die Wissenschaftler haben die Basis für einen Gentest bei Patientinnen geschaffen, die an Brustkrebs erkrankt sind.
Team um Professor Andreas Greinacher von der Universität Greifswald. Die Wissenschaftler haben ein Antigen entdeckt, das schwere Komplikationen nach der Transfusion von Blut auslöst.
Dr. Kristina Lorenz von der Universität Würzburg. Die Forscherin hat einen neuen pharmakologischen Angriffspunkt zur Therapie bei linksventrikulärer kardialer Hypertrophie identifiziert.
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