ASS verringert Sterberate bei mehreren Krebsarten

Jahrelang eingenommene Acetylsalicylsäure reduziert die Sterberate aufgrund von Krebs um fast ein Drittel.

Veröffentlicht:
ASS - Wundermittel gegen Krebs? Das nicht, aber der Nutzen ist erneut belegt worden.

ASS - Wundermittel gegen Krebs? Das nicht, aber der Nutzen ist erneut belegt worden.

© Mara Zemgaliete / fotolia.com

OXFORD (ple). Die tägliche Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren reduziert das Risiko, an einem Kolorektalkarzinom zu erkranken. Um den Effekt der ASS-Einnahme auch auf andere Krebsarten zu prüfen, haben britische Wissenschaftler die Daten von sieben randomisierten Studien ausgewertet, in denen es primär um die Herzinfarkt-Reduktion bei ASS-Therapie ging, aber auch Daten zu Sterberaten aufgrund von Krebserkrankungen gesammelt wurden. Mehr als 23 500 Patienten hatten an diesen Studien insgesamt teilgenommen.

Wie die Wissenschaftler um Professor Peter Rothwell aus Oxford berichten, bestätigen die Ergebnisse der Studienauswertung den bereits bekannten präventiven Effekt von niedrigdosiertem ASS auf die Darmkrebsinzidenz. Darüber hinaus stellten die Wissenschaftler fest, dass bei Einnahme von ASS von mindestens 75 mg pro Tag für mindestens fünf Jahre die Sterberate aufgrund von Tumoren des Ösophagus, der Lunge, des Magens, der Bauchspeicheldrüse und von Hirntumoren um 20 bis 30 Prozent reduziert war (The Lancet online). Der Nutzen war unabhängig von ASS-Dosen über 75 mg pro Tag, vom Geschlecht und davon, ob Patienten geraucht hatten. Aber: Je älter die Patienten waren, um so größer war der Nutzen. Und der Nutzen war um so größer, je länger ASS täglich eingenommen wurde. Eine Warfarin-Therapie hatte dagegen keinen Effekt auf die Krebssterberate, etwa aufgrund von Adenokarzinomen der Lunge und der Prostata. Die Studienergebnisse seien allerdings noch nicht ausreichend, ASS nun generell zur Krebsprävention zu empfehlen, so die Wissenschaftler.

Mit den Studien überblicken Rothwell und seine Kollegen einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren. Sie gehen davon aus, dass der Nutzen von ASS im Zusammenhang mit Krebs auch auf der Hemmung des COX-2-Enzyms beruht, vermuten aber, dass weitere Effekte nötig sind, die die Krebszellen in die Apoptose treiben.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Runde der letzten 9

Gießener Dermatologin steht im Finale von Miss Germany

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gemeinsamer Kassensitz

Aus eins mach zwei: So gelingt Jobsharing in der Praxis

Zehn-Jahres-Ergebnisse der OMEX-Studie

Studie: Patienten mit Meniskusriss wohl besser nicht operieren

Lesetipps
Arzt injiziert einem älteren männlichen Patienten in der Klinik eine Influenza-Impfung.

© InsideCreativeHouse / stock.adobe.com

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!