Glotze und wenig Schlaf machen Kinder dick

Ein Bremer Forschungsprojekt hat Kinder unter die Lupe genommen. Ihr Ergebnis: Schlafen sie weniger als neun Stunden, sind sie doppelt so häufig anfällig für Übergewicht.

Veröffentlicht:

BREMEN (cben). Mehr schlafen, weniger glotzen - und Europas Kinder bleiben schlank. Aber je weniger sie schlafen und je mehr sie vor dem Fernseher oder dem Computer sitzen, umso dicker werden sie.

Das hat das von der EU geförderte Projekt IDEFICS (Identifikation und Prävention von ernährungs- und lebensstilbedingten Gesundheitsfaktoren bei Kleinkindern und Kindern) ergeben.

Das internationale Projekt wird am Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin der Uni Bremen (BIPS) koordiniert.

Schlafen Kinder weniger als neun Stunden pro Nacht, sind sie doppelt so anfällig für Übergewicht als Kinder mit elf Stunden Schlaf, so die Ergebnisse.

Weniger Schlaf im Süden und Osten

Wie lange Kinder schlafen, unterscheidet sich deutlich zwischen den europäischen Ländern, von neun bis zehn Stunden in Estland bis zu über elf Stunden in Belgien.

In Süd- und Osteuropa bekommen Kinder tendenziell weniger Schlaf als im Norden. Die Schlafdauer ist dabei unabhängig von der Jahreszeit, der Tageslänge, vom Bildungsstand der Eltern und anderen Lebensstilfaktoren, oder von bereits bestehendem Übergewicht, hieß es.

Die IDEFICS-Forscher betrachten das Fernsehen unter allen Dickmachern als das größte Problem. Ob es aber an der körperlichen Trägheit liegt, dass die Kinder vor der Glotze zunehmen oder an Chips und Cola, die sie dabei essen, konnten die Forscher nicht feststellen.

Überall sahen fast die Hälfte aller Kinder manchmal oder oft beim Essen fern. Kinder mit höherem Fernsehkonsum aßen fett- und vor allem zuckerreichere Speisen - unabhängig von Vorlieben für Fettes oder Süßes, was zuvor in Geschmackstests erfasst wurde. 

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Arzneien für Gewichtsverlust

Medikamentöse Maßnahmen bei Adipositas im Check

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Finanzielle Lage der GKV

Zusatzbeiträge 2025: Hiobsbotschaften im Tagesrhythmus

Lesetipps
Die Forschenden nahmen die langfristigen Auswirkungen der essenziellen Metalle Kobalt, Kupfer, Mangan und Zink, sowie der nicht-essenziellen Metalle Arsen, Cadmium, Blei, Wolfram und Uran auf die kognitiven Funktionen in den Blick.

© Naeblys / Getty Images / iStock

Umweltbelastung

Metalle im Urin sind mit kognitivem Abbau assoziiert