Magen-Op schützt vor Infarkt-Tod
GÖTEBORG (eis). Extrem übergewichtige Patienten profitieren von Adipositas-Chirurgie. Binnen 15 Jahren hatten Operierte 30 Prozent weniger kardiovaskuläre Ereignisse und 50 Prozent weniger Todesfälle als Nicht-Operierte, wie eine schwedische Studie ergeben hat.
Veröffentlicht:Forscher um Dr. Lars Sjöström vom Sahlgrenska University Hospital in Göteborg haben in der prospektiven Swedish Obese Subjects (SOS) Study 2010 Patienten (mittlerer BMI von 42) mit Adipositas-Chirurgie versorgt (Magenband, Magenbypass, vertical banded gastroplasty).
2037 adipöse Patienten ohne Eingriff (mittlerer BMI 40) mit normaler gesundheitlicher Versorgung dienten als Kontrollgruppe (JAMA 2012; 307: 56).
Die Patienten verloren nach der Operation deutlich an Gewicht und konnten im Mittel ein 18 Prozent verringertes Körpergewicht auch nach knapp 15 Jahren Nachbeobachtungszeit noch halten.
Die Patienten der Kontrollgruppe brachten nach dieser Zeit nur etwa ein Prozent weniger Gewicht auf die Waage.
Erstmals belegt
Die Zahl der kardiovaskulären Ereignisse war bei Operierten stark reduziert. So starben in den 15 Jahren 28 Patienten der Interventionsgruppe und 49 in der Kontrollgruppe an einem solchen Ereignis.
Nach Adipositas-Chirurgie gab es insgesamt 199 Herz infarkte und Schlaganfälle, im Vergleich zu 234 in der Kontrollgruppe. Die Risikoreduktion war unabhängig vom Ausmaß des Gewichtsverlusts.
"Erstmals wurde in einer prospektiven kontrollierten Studie belegt, dass Adipositas-Chirurgie kardiovaskulären Ereignissen vorbeugt", so die Forscher.
Die Eingriffe wirken sich zudem positiv auf Lebensqualität, Krebsrate und Diabetes aus.
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