Sexlust steigt

Yoga macht dicke Frauen scharf

Spaß am Sex dank Yoga: Wie eine kleine Studie zeigt, können Frauen mit metabolischem Syndrom ihre Libido steigern, wenn sie Yoga treiben.

Von Thomas Müller Veröffentlicht:
Von regelmäßigem Yoga profitiert offenbar auch das Sexualleben.

Von regelmäßigem Yoga profitiert offenbar auch das Sexualleben.

© Ivanova Inga / shutterstock

SEOUL. Öfter mal eine Kobra, eine gestreckte Katze oder ein erweitertes Dreieck - absolvieren Frauen regelmäßig solche Übungen, dann profitiert davon offenbar auch das Sexualleben, zumindest bei Frauen mit einem metabolischen Syndrom, berichten koreanische Wissenschaftler um Ha-Na Kim von der Universität in Seoul.

Das Team um Kim hatte den Nutzen von Yoga in einer kleinen Studie bei 41 solcher Frauen überprüft (J Sex Med 2013, online 30. Juli). Ähnlich wie bei dicken Männern gehen Übergewicht und Glukoseintoleranz auch bei Frauen häufig mit einer Störung der Sexualfunktion einher.

Zwölfwöchiger Yogakurs mit 14 Positionen

Die Forscher um Kim wollten nun schauen, ob Yoga-Übungen daran etwas ändern. 20 der Frauen nahmen an einem zwölfwöchigen Yogakurs teil.

Pro Woche absolvierten sie jeweils zwei einstündige Sitzungen und übten dabei 14 Positionen nach Hatha-Yoga. Diese Übungen sollen Stärke, Flexibilität und das Gleichgewicht psychophysiologischer Energien stärken.

Der Erfolg wurde mit dem Fragebogen "Female Sexual Function Index" (FSFI) gemessen. Der FSFI-Score reicht von 2 bis 36 Punkten, von einer sexuellen Dysfunktion wird bei Werten unter 25 Punkten ausgegangen.

Der Fragebogen evaluiert sechs unterschiedliche Domänen: sexuelles Verlangen, Erregbarkeit, Lubrikation, Orgasmen, sexuelle Zufriedenheit sowie Schmerzen beim Sex.

Zu Beginn der Studie erreichten die Frauen in beiden Gruppen einen Gesamtwert von etwas mehr als 21 Punkten. In der Gruppe mit Yoga hatte der Wert nach den zwölf Wochen signifikant um 2,3 Punkte zugenommen, in der Kontrollgruppe nur um einen halben Punkt, die Unterschiede zwischen den Gruppen waren jedoch nicht signifikant.

Ergebnisse beruhen auf Selbsteinschätzung

Schauten sich die Forscher um Kim die einzelnen Domänen genauer an, dann fanden sie in zwei davon signifikante Unterschiede: bei der sexuellen Erregbarkeit und bei der Lubrikation.

Die Erregbarkeit nahm in der Yogagruppe um 0,74 Punkte zu, in der Kontrollgruppe nur um 0,16 Punkte, bei der Lubrikation waren die Veränderungen ähnlich (plus 0,72 versus 0,06 Punkte).

Ein großes Manko ist natürlich, dass sich die Studie nicht verblinden ließ und die Ergebnisse auf Selbsteinschätzung beruhen. Gut möglich also, dass die Frauen den Nutzen der Übungen überbewertet hatten.

Zudem gab es keine aktive Kontrollgruppe. Um zu schauen, ob die Effekte tatsächlich Yoga-spezifisch sind, wäre es besser gewesen der Kontrollgruppe eine andere Aktivität anzubieten, etwa Walking.

Hinzu kommt, dass es beim Gesamtscore keine signifikanten Änderungen gab. Betrachtet man die Ergebnisse in den Einzeldomänen mit Blick auf erweiterte Signifikanzkriterien, nach denen die Summe der Fehler in den Subdomänen nicht über fünf Prozent liegen darf, dann liegt sogar nur für die Lubrikation mit einer Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,8 % ein knapp signifikanter Unterschied zwischen Yogagruppe und Warteliste vor.

Immerhin führten die Yogaübungen auch zu einigen objektiv messbaren Veränderungen. So nahm der Triglyzeridspiegel in der Yogagruppe signifikant ab, und der HDL-Spiegel stieg deutlich an.

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