Neue Hoffung für Nahrungsmittelallergiker
Wird es bald die Hyposensibilisierung für Patienten mit Nahrungsallergie geben? Erste Studien mit Erdnussallergikern lassen hoffen.
Veröffentlicht:NEU-ISENBURG. Nahrungsmittelallergiker können bislang nicht anderes tun, als das jeweilige Lebensmittel von ihrer Speisekarte zu streichen. Ein Ausweg aus dem Dilemma könnte die sublinguale spezifische Immuntherapie (SLIT) sein.
Bei Erdnussallergikern hat das in Studien bereits funktioniert, doch nicht bei allen Probanden gleich gut. Soll die SLIT jedoch Einzug in die Praxis finden, muss sich der Erfolg zuverlässig beurteilen lassen.
Da vermutet wird, dass IgA und S-IgA (sekretorisches IgA) eine Rolle in der Immunmodulation spielen, lag es für eine Gruppe US-amerikanischer Wissenschaftler nahe, die IgA-Spiegel in Serum und Speichel auf ihre Tauglichkeit als Erfolgsparameter hin zu untersuchen (J Allergy Clin Immunol 2012; 129(4):1159-62).
Für ihre Studie griffen sie auf Teilnehmer der doppelblinden, placebokontrollierten Studie aus dem Jahr 2011 zurück, in der der klinische und immunologische Erfolg einer sublingualen Immuntherapie bei Kindern mit Erdnussallergie überprüft wurde.
Die Wissenschaftler suchten sich aus dem Patientenpool 17 Kinder aus, die zwölf Monate nach Beginn der Studie an einer doppelblind und plazebokontrolliert durchgeführten oralen Provokation mit Erdnussantigen teilgenommen hatten und von denen Speichel- und Serumproben zu Beginn der Studie und zum Zeitpunkt der Provokation vorlagen.
Erfolg am Speichel-IgA messbar
In diesen Proben bestimmten sie die Spiegel an erdnussspezifischem IgA sowie S-IgA. Zehn dieser Kinder waren desensibilisiert worden, sieben nicht.
Dabei zeigte sich, dass die Kinder mit sublingualer spezifischer Immuntherapie im Vergleich zu denen mit Placebo auf die Provokation mit einem deutlich stärkeren Anstieg des IgAs in Serum und Speichel reagierten.
Allerdings traf das nicht auf alle SLIT-Patienten zu, bei drei blieb ein IgA-Anstieg aus. Der Anstieg der erdnussspezifischen IgA-Spiegel im Speichel korrelierte jedoch sehr gut mit dem klinischen Outcome der Patienten auf die doppelblind und plazebokontrolliert durchgeführte orale Provokation (R2 0,52; p = 0,0011), nicht ganz so gut mit S-IgA. Für den IgA-Gehalt im Serum bestand hingegen keine Korrelation.
Der basale IgE-Spiegel im Serum wiederum stand im Zusammenhang mit dem IgA-Anstieg nach Provokation.
Lagen die Werte bei SLIT-Patienten anfangs unter 35 kU/l, stiegen sie nach Provokation die IgA-Spiegel im Speichel deutlich stärker an als bei SLIT-Patienten mit höheren Werten (> 100 KU/l).
Quelle: www.springermedizin.de