Alter Trick
Sonnenbrille als Pollenbremse
Mit einer Sonnenbrille können Patienten mit allergischer Konjunktivitis ihre Augensymptome während der Pollensaison einer türkischen Studie zufolge signifikant bessern sowie ihren Bedarf an Antihistaminika einschränken.
Veröffentlicht:ISTANBUL. Allergenkarenz steht ganz oben auf der Aufgabenliste von Allergikern. Mit ganz einfachen Maßnahmen lassen sich oftmals schon verblüffende Wirkungen erzielen. Dies hat sich jetzt auch in einer türkischen Studie bestätigt (International Forum of Allergy & Rhinology 2013, online 26. August).
Ayse Bilge Ozturk und Kollegen haben untersucht, welchen Nutzen eine Sonnenbrille für Allergiker hat - ganz abgesehen vom UV-Schutz und der besseren Sicht.
Eingeschlossen wurden 39 erwachsene Patienten mit nachgewiesener saisonaler Rhinitis seit mehr als einem Jahr, die im Prick-Test nicht auf perenniale Allergene reagierten.
35,9 Prozent der Patienten hatten eine leichte Form der allergischen Rhinitis, 64,1 Prozent zeigten mittelgradige bis schwere Symptome. Die Symptome wurden im Wochenabstand kontrolliert.
Dokumentation über drei Wochen
21 Probanden wurden mit Sonnenbrille in den Frühling geschickt, bei 18 blieben die Augen ungeschützt. Alle Teilnehmer erhielten zudem ein Budesonid-Nasenspray und für den Notfall Loratadin oral einmal täglich.
In einem Tagebuch wurden Augen- und Nasensymptomatik auf einer 7-Punkte-Skala bewertet und der Antihistaminikabedarf über drei Wochen dokumentiert.
Das Ergebnis: Bei den Sonnenbrillenträgern war die Augensymptomatik insgesamt signifikant geringer und sie benötigten zehnmal weniger Antihistaminika als die Kontrollgruppe ohne Brille.
Eine simple Methode also, um nicht nur Geld, sondern auch Nebenwirkungen zu sparen. Den meisten Allergikern mit tränenden Augen dürfte dieser Trick allerdings ohnehin geläufig sein. (st)