COPD mit vielen Krisen: Dann ist Prävention das A und O

NEU-ISENBURG (ikr). COPD-Patienten mit häufigen Exazerbationen haben auch in den Folgejahren ein hohes Risiko für solche Krisensituationen. Bei ihnen sollten daher alle Register zur Senkung der Exazerbationsrate gezogen werden.

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Häufige Verschlechterungen bei COPD? Dann sollten alle therapeutischen Register gezogen werden.

Häufige Verschlechterungen bei COPD? Dann sollten alle therapeutischen Register gezogen werden.

© Lisa F. Young / fotolia.com

Exazerbationen einer COPD beschleunigen die Progression der Krankheit und erhöhen das Sterberisiko. Der stärkste Risikofaktor für häufige Exazerbationen sind derartige Krisen in der Vorgeschichte, belegt eine Studie mit mehr als 2000 Patienten (NEJM 2010; 363: 1128).

Über drei Jahre wurde die Exazerbationsrate ermittelt. Dazu gehörten Situationen, in denen Antibiotika oder orale Kortikoide verordnet wurden oder eine Klinikeinweisung erfolgte. Häufige Exazerbationen (mindestens zwei pro Jahr) nahmen mit dem Schweregrad der COPD zu. Bei mittelgradiger COPD waren 22 Prozent der Patienten betroffen, bei schwerer COPD 33, und bei sehr schwerer COPD 47 Prozent.

Allerdings hatten - unabhängig vom Schweregrad - von den 492 Patienten mit häufigen Exazerbationen im ersten Jahr 296 (60 Prozent) auch im zweiten Jahr häufig solche Krisen. Und von den 1187 Patienten mit seltenen Exazerbationen im ersten Jahr änderte sich bei 987 auch nichts im Folgejahr.

Im dritten Jahr waren die Verhältnisse ähnlich. "Daher sollten bei Patienten mit häufigen Exazerbationen möglichst alle Instrumente eingesetzt werden, die die Frequenz reduzieren können", empfahl Professor Claus Vogelmeier aus Marburg beim PneumoUpdate in Wiesbaden.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Ran an Prävention der Exazerbation!

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Kommentare
Dr. Ralf Hettich 13.01.201108:12 Uhr

Tipps für ein besseres Sexualleben mit COPD

Falls Sie oder Ihr Partner unter COPD (Chronisch obstruktiven Lungen Erkrankung) leiden, hat dies auch Auswirkungen auf Ihr Sexualleben.
Sie fragen sich, ob Sex überhaupt möglich ist?
Ist Sex dann ungefährlich und ist der Sex dann überhaupt befriedigend?
COPD Symptome wie Husten, Keuchen und auch Kurzatmigkeit verändern in gewisser Weise auch, wie Sie und Ihr Partner sich sexuell ausleben. Aber dies heißt nicht, dass Sie dem Sex oder anderen Formen von Intimität und Zärtlichkeiten Adieu sagen müssen.
Klar, mit COPD haben Sie nicht automatisch guten Sex. Aber um die Dinge richtig zu stellen, ist es notwendig und dringend erforderlich, dass Sie und Ihr Partner über das Thema Sex sprechen sollten.
Sprechen Sie die Dinge offen und direkt an. Der Anfang ist der wichtigste Schritt überhaupt und verständlicherweise benötigt er den meisten Anlauf.
Hier gebe ich Ihnen neun hilfreiche Tipps an die Hand, wie Sie mit COPD ein besseres Sexualleben mit Nähe, Intimität und auch Zärtlichkeiten genießen können:
1. Tipp: Werden Sie fit!
2. Tipp: Sex zur richtigen Zeit!
3. Tipp: Entfernen Sie alles aus dem Schlafzimmer, was stören kann!
4. Tipp: Stellen Sie einen Ventilator auf!
5. Tipp: Nehmen Sie Ihre Medikamente vor dem Sex ein!
6. Tipp: Verwenden Sie Ihre Sauerstoffflasche!
7. Tipp: Haben Sie keine Angst davor beim Sex zu experimentieren!
8. Tipp: Machen Sie beim Sex Pause!
9. Tipp: Denken Sie immer ans Ziel!
Mein Rat: Guter Sex besteht nicht nur darin, einen Orgasmus zu haben oder einen Orgasmus zu geben. Es ist die Intimität. Das Ziel für COPD-Patienten und deren Partner sollte sein, die größtmögliche intime Erfahrung zu haben, die Sie noch handhaben können. Manchmal heißt dies, einen Orgasmus zu erreichen und manchmal eben nicht. Manchmal ist ein Einfaches miteinander liegen, sich streicheln und kuscheln, das was Sie mit COPD gerade noch tun können. Und das reicht vielleicht um beide von Ihnen zu befriedigen und eine erfüllte Sexualität zu haben. Schon das Durchfahren der Hand durch das Haar Ihres Partners kann ein sehr intimer Akt sein.
Mit den besten Wünschen für eine erfüllte Sexualität
Ihr Dr. Ralf Hettich
Mailkontakt: info@ralfhettich.de

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