COPD mit vielen Krisen: Dann ist Prävention das A und O
NEU-ISENBURG (ikr). COPD-Patienten mit häufigen Exazerbationen haben auch in den Folgejahren ein hohes Risiko für solche Krisensituationen. Bei ihnen sollten daher alle Register zur Senkung der Exazerbationsrate gezogen werden.
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Häufige Verschlechterungen bei COPD? Dann sollten alle therapeutischen Register gezogen werden.
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Exazerbationen einer COPD beschleunigen die Progression der Krankheit und erhöhen das Sterberisiko. Der stärkste Risikofaktor für häufige Exazerbationen sind derartige Krisen in der Vorgeschichte, belegt eine Studie mit mehr als 2000 Patienten (NEJM 2010; 363: 1128).
Über drei Jahre wurde die Exazerbationsrate ermittelt. Dazu gehörten Situationen, in denen Antibiotika oder orale Kortikoide verordnet wurden oder eine Klinikeinweisung erfolgte. Häufige Exazerbationen (mindestens zwei pro Jahr) nahmen mit dem Schweregrad der COPD zu. Bei mittelgradiger COPD waren 22 Prozent der Patienten betroffen, bei schwerer COPD 33, und bei sehr schwerer COPD 47 Prozent.
Allerdings hatten - unabhängig vom Schweregrad - von den 492 Patienten mit häufigen Exazerbationen im ersten Jahr 296 (60 Prozent) auch im zweiten Jahr häufig solche Krisen. Und von den 1187 Patienten mit seltenen Exazerbationen im ersten Jahr änderte sich bei 987 auch nichts im Folgejahr.
Im dritten Jahr waren die Verhältnisse ähnlich. "Daher sollten bei Patienten mit häufigen Exazerbationen möglichst alle Instrumente eingesetzt werden, die die Frequenz reduzieren können", empfahl Professor Claus Vogelmeier aus Marburg beim PneumoUpdate in Wiesbaden.
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