350 Meter in sechs Minuten: bei COPD kritische Grenze
NEU-ISENBURG (ikr). Jeder Meter zählt - das gilt auch für COPD-Kranke. Regelmäßiges körperliches Training macht sie im Alltag belastbarer. Sie haben weniger Exazerbationen und müssen seltener in die Klinik als Untrainierte. Das ist in Studien bereits nachgewiesen. Jetzt gibt es neue Daten dazu.
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Gehtraining erhöht Fitness.
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Um zu beurteilen, wie gut oder schlecht der gesundheitliche Zustand von COPD-Patienten war, haben niederländische Forscher um Dr. Martijn A. Spruit vom Ciro-Center in Horn die Gehgeschwindigkeit anhand des Sechs-Minuten-Gehtests gemessen.
Die Ergebnisse haben sie vor kurzem auf der Jahrestagung der US-Lungenmediziner (www.thoracic.org) in Denver vorgestellt.
Bei 2110 COPD-Patienten mit unterschiedlichem Erkrankungsgrad haben sie über einem Zeitraum von drei Jahren jährlich einen Sechs-Minuten-Gehtest vorgenommen.
200 Patienten starben im Verlauf der drei Jahre, und 650 mussten aufgrund einer Verschlimmerung ihrer Erkrankung (Exazerbation) mindestens einmal in eine Klinik eingewiesen werden.
Wer nur 357 Meter in sechs Minuten schaffte, hatte ein erhöhtes Risiko für eine Klinikeinweisung. Und wer in sechs Minuten nur 334 Meter oder weniger zurücklegen konnte, hatte ein erhöhtes Sterberisiko.
Zum Vergleich: Gesunde kommen je nach Training, Gewicht, Alter und Geschlecht in derselben Zeit auf 700 bis 800 Meter, gut Trainierte sogar auf einen Kilometer und darüber, so Experten.
Außer täglichem Gehtraining eignen sich für COPD-Patienten auch regelmäßiges Ausdauer- und Krafttraining, etwa in Lungensportgruppen. Das senkt die Exazerbationsrate um 15 bis 20 Prozent.
Außerdem haben sich Raucherentwöhnung, Grippe- und Pneumokokkenimpfung sowie die medikamentöse Therapie als effektive Schutzmaßnahmen gegen schwere Krisen erwiesen.