Salami und Schinken schlecht bei COPD
Eine Vorliebe für Wurst oder Fleisch, das gepökelt oder geräuchert wurde, macht nicht nur Herz und Gefäßen zu schaffen, sondern auch der Lunge.
Veröffentlicht:BARCELONA (BS). Viele COPD-Patienten müssen genug Kalorien aufnehmen, um nicht an Gewicht zu verlieren.
Doch auf Gepökeltes oder Geräuchertes sollten sie besser verzichten, wie spanische Forscher bestätigen.
Die von ihnen beobachteten COPD-Kranken kamen nämlich gehäuft mit einer Exazerbation ins Krankenhaus, wenn sie überdurchschnittlich viel Chorizo (mit Paprika und Knoblauch gewürzte Rohwurst) oder Serrano-Schinken verspeist hatten.
Die 274 Patienten, zu 93 Prozent Männer im mittleren Alter von 68 Jahren, hatten meist eine mittelgradige bis schwere COPD.
Ihre Essgewohnheiten waren bei ihrem erstem COPD-bedingten Krankenhausaufenthalt per Fragebogen erfasst worden (Eur Resp J 2012 online 9. März).
Je mehr Wurst und Schinken desto höher das Risiko
In den folgenden 2,5 Jahre kamen 35 Prozent der Männer mindestens ein weiteres Mal in die Klinik, 5 Prozent starben. Die Patienten, die im Median täglich mehr als 23 Gramm an geräucherten Fleischwaren verzehrten, wurden doppelt so oft eingewiesen wie die Patienten mit geringerem Konsum.
Die Rückkehr ins Krankenhaus war umso wahrscheinlicher, je mehr Wurst und Schinken der Speiseplan enthielt.
Der Zusammenhang zwischen geräuchertem oder gepökeltem Fleisch und COPD ist nicht neu: Früheren Studien zufolge erhöhen diese Metzgereiprodukte das Risiko für die Entwicklung einer COPD.
Nach der aktuellen Studie fördern sie auch die Krankheitsprogression. Dafür gibt es biologisch plausible Erklärungen: Die zugesetzten Nitrite bilden reaktive Stickstoffspezies, die das Lungenparenchym angreifen.
Für diese Theorie spricht auch, dass in der aktuellen Studie die Schadwirkung von Pökel- und Räucherfleisch abgeschwächt war, wenn die Patienten mit (antientzündlich wirkenden) Kortikosteroiden behandelt wurden. Eventuell begünstigt auch der hohe Salzgehalt der Fleischwaren die Exazerbationen.