Asthma-Anfälle in der Schwangerschaft sind gefährlich
BERLIN (gvg). Bei Asthma in der Schwangerschaft ist Kind und werdender Mutter am meisten geholfen, wenn Anfälle effektiv unterdrückt werden. Eine große Studie zeigt, dass dabei von inhalativen Kortikosteroiden keine Gefahr ausgeht.
Veröffentlicht:In der Untersuchung, die Professor Martin Kohlhäufl von der Universität Tübingen beim Praxis Update in Berlin vorstellte, wurden 4083 Neugeborene von Asthma-Patientinnen prospektiv untersucht.
Grundlage bildete das dänische Geburtenregister der Jahre 1996 bis 2002. Die Asthmaprävalenz bei Schwangeren lag in diesem Zeitraum bei 6,2 Prozent.
Die drei am häufigsten eingesetzten inhalativen Kortikosteroide (ICS) waren Budesonid (80 Prozent), Fluticason (18 Prozent) und Beclometason (5 Prozent).
"Die statistische Analyse erbrachte unter Berücksichtigung der Begleitmedikation bei den Neugeborenen kein signifikant erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre, pneumologische, muskuloskelettale oder psychiatrische Erkrankungen", so Kohlhäufl.
Inhalative Steroide kein Risiko
Auch das Risiko für kongenitale Malformationen war nicht erhöht. Nur das Risiko für metabolische und endokrine Störungen war in dieser Studie bei ICS-Therapie der Mutter um etwa 40 Prozent größer. Es gebe aber keine Hinweise auf gravierende Folgen, so der Experte.
Die größte Gefahr für Mutter und Kind seien Asthmaanfälle. "Die müssen unbedingt vermieden werden", so Kohlhäufl.
Inhalative Steroide sollten daher - wenn erforderlich - konsequent eingesetzt werden. Kommt es trotzdem zu einem Asthma-Anfall, muss die Frau wegen der Risiken für den Fötus zwingend in die Klinik eingewiesen werden.