Infektiologie
Mit Asthma-Arznei schwerer Pneumonie vorbeugen?
Forscher haben einen neuen Mechanismus der Immunabwehr bei einer Influenza-Infektion entdeckt.
Veröffentlicht:CHARLOTTESVILLE. Forscher vermuten, dass der frühe Einsatz von Leukotrienantagonisten, wie Montelukast, die bekanntlich zur Behandlung bei Asthma eingesetzt werden, einer Influenza-Pneumonie vorbeugen könnten. Das berichtet "ScienceDaily".
Die Sterblichkeitsrate bei Influenza-Pneumonie kann mit bis zu 40 Prozent sehr hoch sein, so Thomas J. Braciale von der University of Virginia in der Mitteilung. Die Tatsache, dass ein Arzt die Möglichkeit habe, dieser schweren Form der Lungenentzündung mit den Leukotrienantagonisten vorzubeugen, sei sehr spannend.
Die Forscher um Braciale kommen zu dieser Erkenntnis anhand einer Studie am Mausmodell (PLoS Pathog 2017; online 13. Januar). So haben sie herausgefunden, dass Pneumozyten vom Typ 1 von Alveolarmakrophagen von der Influenza-Infektion geschützt werden. Mäuse mit einem selektiven Mangel an Alveolarmakrophagen, entwickelten nach einer Infektion mit den Influenza-Virus einen diffusen Alveolarschaden. Einen tödlichen Ausgang nahm die Infektion, wenn immer mehr Pneumozyten infiziert und von T-Zellen eliminiert wurden.
Weitere Analysen ergaben, dass Makrophagen Leukotrien-D4 supprimieren, um die Pneumozyten resistent gegen die Influenza-Infektion zu machen. Makrophagen spielten demnach eine bedeutende Rolle bei der Prävention einer schweren Influenza-Pneumonie.
Leukotrien-D4-Rezeptor-Antagonisten könnten demnach ebenfalls vor der Infektion schützen. Die Forscher wollen in einem nächsten Schritt herausfinden, ob Patienten, die mit den Leukotrienantagonisten behandelt werden, während Grippe-Epidemien tatsächlich seltener eine Influenza-Pneumonie entwickeln. (grz)