Gräserpollenallergie

Mit SLIT bei Kindern weniger Asthma

Kinder mit Gräserpollenallergie profitieren von einem frühen Start der spezifischen Immuntherapie in puncto Asthmaprävention.

Veröffentlicht:

HAMBURG. Die Sublingualtablette gegen Gräserpollenallergie (GRAZAX®) senkte in einer Studie (JACI 2017; online 6. Juli) signifikant den Anteil der Kinder mit allergischer Rhinokonjunktivitis, die Asthmasymptome entwickelten oder Asthmamedikamente einnahmen.

Das ist ein Effekt, der ganzjährig beobachtet wurde und über einen Zeitraum von zwei Jahren nach Therapieende erhalten blieb. Das teilt das Unternehmen ALK-Abelló mit.

Ein weiteres Ergebnis: Je jünger die Kinder bei Therapiebeginn waren, desto höher war der prozentuale Anteil der Patienten, bei denen in der zweijährigen Nachbeobachtungszeit nach Absetzen der Therapie das Auftreten von Asthmasymptomen verhindert werden konnte und die Anwendung von Asthmamedikamenten unnötig wurde.

Sublingualtablette sicher und verträglich

Zudem habe die Studie das günstige Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil der Sublingualtablette bestätigt, das sich mit dem vorangegangener Studien deckte, so das Unternehmen. Der primäre Endpunkt der Studie war die Zeit bis zur erstmaligen Diagnose einer reversiblen Beeinträchtigung der Lungenfunktion.

Die Hypothese war, dass mit GRAZAX® behandelte Kinder seltener diese Diagnose erhalten würden, oder dass diese Diagnose bei diesen zu einem späteren Zeitpunkt im Vergleich zu den Kindern in der Placebogruppe gestellt werden würde.

Dieser primäre Endpunkt wurde nicht erreicht, wie das Unternehmen mitteilte. Die Studie habe jedoch Hinweise darauf gegeben, dass eine angemessene Asthmadiagnose bei dieser speziellen Patientenpopulation nicht auf einer Beurteilung an einem einzigen Zeitpunkt basieren sollte.

Stattdessen sollte die Grundlage der Diagnosestellung eine kombinierte klinische Beurteilung sein, die, wie in der klinischen Praxis üblich, über einen längeren Beobachtungszeitraum erfolgt.

Rund fünf Jahre dauerte die Studie zur Asthmaprävention bei Kindern mit der sublingualen Immuntherapie (SLIT)-Tablette GRAZAX® gegen Gräserpollenallergie. Die sogenannte GAP-Studie ist die bislang größte doppelblinde, placebokontrollierte Studie zur spezifischen Immuntherapie bei Kindern, heißt es in der Mitteilung.

Sie wurde 2009 begonnen, um die Wirkung der SLIT-Tablette auf das Risiko der Asthmaentwicklung im Vergleich zu Placebo zu prüfen. An der Studie nahmen 812 Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren an 101 Prüfzentren in 11 europäischen Ländern teil.

Die Studie bestand aus einer dreijährigen Therapiephase und einer zweijährigen Nachbeobachtungsphase. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Unterschiedliche Pathophysiologien der COPD

Nicht jede chronisch obstruktive Lungenerkrankung ist gleich

European Respiratory Society (ERS)

Asthma: Holistische Medizin ist Trumpf!

Veranstaltung von Theralution / Medice

Wenn das Mikrobiom sich zum neuen Feind wandelt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Pathomechanismen ungeklärt

Schlechteres Lipidprofil bei Alkohol-Abstinenz

Lesetipps
Gehirn umgeben von Zuckerwürfeln

© olga_demina / stock.adobe.com

Hormonregulation im Fokus

Wie Adipositas das Gehirn verändert

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Drei MRT Bilder des Gehirns der Patientin am Tag der Aufnahme.

© Dr. med. M. Wolfram, S. Hüge, C. Strasilla, S. Wydra, PD Dr. med. A. Kunze

Kasuistik

Woher kamen die „tierischen“ Kopfschmerzen der Patientin?