Klug-entscheiden

Was tun bei Verdacht auf Pneumonie in der Notaufnahme?

Lungenentzündung und Atemnot sind häufige Gründe, die Notaufnahme aufzusuchen. Die aktuellen Klug-entscheiden-Empfehlungen (KEE) für die Notfallambulanz setzen hier auf eine schnelle Antibiotikatherapie.

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Rasche und richtige Entscheidungen zu diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen sind besonders wichtig, wenn Patienten mit Lungenentzündung oder akutem Brustschmerz in die Notfallambulanz kommen.

Rasche und richtige Entscheidungen zu diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen sind besonders wichtig, wenn Patienten mit Lungenentzündung oder akutem Brustschmerz in die Notfallambulanz kommen.

© Holger Hollemann / dpa / picture alliance

WIESBADEN. Rasche und richtige Entscheidungen zu diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen sind besonders wichtig bei Pneumonie und akutem Brustschmerz , gegründet die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) ihre Entscheidung, die Klug-entscheiden-Empfehlungen (KEE) für die Notfallambulanz herauszugeben. Diese – nunmehr 125. Empfehlungen aus KEE-Reihe – seien jetzt auch im Internet abrufbar unter www.klug-entscheiden.com/empfehlungen/notaufnahme/.

"Gerade in der Notfallmedizin ist es sehr schwer, aktuelles Leitlinien-Wissen aus allen Fachbereichen stets parat zu haben", erläutert Professor Dr. Gerd Hasenfuß aus Göttingen, Sonderbeauftragter der DGIM für die Themen Digitale Medizin und Klug entscheiden, in einer Mitteilung der DGIM. Schließlich umfasse das Leistungsspektrum hier das gesamte Gebiet der Inneren Medizin.

Die soeben erschienenen KEE identifizieren nach DGIM-Angaben daher wichtige Maßnahmen der Diagnostik und Therapie, die nach Einschätzung der an der Erstellung beteiligten medizinischen Fachgesellschaften bislang nicht immer fachgerecht erbracht werden.

Wichtige Positivempfehlungen sind danach unter anderen:

  1. Bei Patienten mit Pneumonie soll in der Notaufnahme die Therapie entsprechend der Zuordnung zu einer der drei Formen ambulant - nosokomial - unter Immunsuppression erworben erfolgen.
  2. Bei Patienten mit schwerer ambulant erworbener Pneumonie soll unverzüglich eine intravenöse Therapie mit einer Kombination verschiedener Breitspektrumantibiotika eingeleitet werden – zunächst ohne das Ergebnis der zeitaufwendigen Keimbestimmung abzuwarten. Diese decke weitgehend alle typischen an dem Infekt beteiligten Bakterien ab.
  3. Bei Patienten mit Verdacht auf schwere Infektionen (auch ambulant erworbener Pneumonie) sollten – unabhängig von der Körpertemperatur – vor der Gabe der Antibiotika mindestens 2 Blutkulturen-(BK-)Paare an separaten Punktionsstellen abgenommen werden. Die Einhaltung eines zeitlichen Mindestabstands zwischen den BK ist dabei nicht erforderlich. Damit sollen Fehldiagnosen, etwa durch Kontamination an der Entnahmestelle, ausgeschlossen werden. Je nach Ergebnis könne dann in einem zweiten Behandlungsschritt die initial breite Antibiotikatherapie durch einen weiteren Wirkstoff ergänzt werden, so die KEE-Autoren.
  4. Bei unklarer Dyspnoe soll in der Notaufnahme ein natriuretisches Peptid bestimmt werden.
  5. Bei Patienten mit akutem Thoraxschmerz soll in der Notaufnahme innerhalb von 10 Minuten ein von einem qualifizierten Arzt befundetes 12-Kanal-EKG vorliegen.

Weitere KEE für die Notaufnahme betreffen das Vorgehen bei Atemnot, akutem Brustschmerz oder die Stufendiagnostik bei Verdacht auf Lungenembolie. (run)

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