LUTEGA-Studie

Gezielte Ernährung stoppt Verlust der Sehkraft

Veröffentlicht:

LEIPZIG. Durch eine gezielte Ernährung lässt sich der Verlauf der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) positiv beeinflussen und die Sehkraft verbessern, teilt das Uniklinikum Leipzig (UKL) mit.

Über ein Jahr wurden 200 Teilnehmer mit einer Diät aus Lutein, Zeaxanthin und Omega-3-Fettsäuren behandelt.Etwa 4,5 Millionen Menschen sind allein in Deutschland von AMD betroffen, Auslöser sind Ablagerungen und Veränderungen der Blutgefäße an der Netzhaut.

"Wir wissen, dass diese nicht nur altersbedingt sind, sondern auch durch die Lebensführung beeinflusst werden", wird Prof. Jens Dawczynski zitiert, stellvertretender Direktor der Augenklinik am Uniklinikum Leipzig und Leiter der Studie.

Essgewohnheiten lassen sich im Gegensatz zum Alterungsprozess aber gut beeinflussen. "Deshalb haben wir in unserer LUTEGA-Studie geprüft, ob bestimmte Nährstoffe die gestörten Stoffwechselprozesse am Auge wirksam wieder verbessern können."

Untersucht wurde der Effekt einer täglichen Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels mit einer Kombination aus Lutein, Zeaxanthin und Omega-3-Fettsäuren. In der placebokontrollierten, doppelblinden Studie wurden bei 200 Studienteilnehmern mit einer trockenen Form der AMD-Erkrankung über 12 Monate hinweg die Konzentration der Stoffe im Blut ebenso gemessen wie die Beschaffenheit der Makula und die Sehkraft.

"Wir haben einen deutlichen Anstieg der Makulapigmente als Folge der Nahrungsergänzungsmitteleinnahme gesehen. Damit wird das mit einem Schwund dieser Pigmente verbundene Voranschreiten der Makuladegeneration gestoppt bzw. verlangsamt", so Dawczynski.

Diese Ergebnisse der Studie wurden aktuell in der Zeitschrift Graefes Journal of Clinical & Experimental Ophthalmologie veröffentlicht.

"Wir wissen damit jetzt sicher, dass wir die bisher kaum behandelbare trockene Makuladegeneration wirksam durch eine einfache, gezielte Diätberatung beeinflussen können", zeigt sich Prof. Jens Dawczynski begeistert.

"Das ist eine große Chance und Hoffnung für unsere Patienten." Auch wenn in der Studie die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln untersucht wurde, kann der Effekt auch durch natürliche Nahrungsmittel erzielt werden.

Das benötigte Lutein steckt vor allem in grünem Gemüse wieGrünkohl oder Brokkoli, Omega 3 Fettsäuren in Seefisch. "Eine ebenfalls gerade erschienene amerikanische Studie zeigt, dass die Stoffe über das Essen sogar besser aufgenommen werden als über eine Kapsel", so der Leipziger Augenmediziner. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Neovaskuläre altersabhängige Makuladegeneration (nAMD)

IVOM-Therapie mit Vabysmo® ab sofort noch effizienter

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Anzeige der Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen

TOFU-Register

Mehr Evidenz für Therapie-Empfehlungen bei Uveitis

Retrospektive Studie

Zoster ophthalmicus: Wem droht ein Rezidiv im Auge?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Wie beim Impfen vorgehen nach einer Stammzelltherapie?

Lesetipps
Länger leben um jeden Preis: Was ist wissenschaftlich bewiesen und können Medikamente hierbei helfen?

© Zay Win Htai / stock.adobe.com

Länger und gesünder leben

Longevity: Was wirklich hinter dem Trend steckt

Übergabe der Petition

© HÄV / Marco Urban

„Sensationelles Ergebnis“

Gegen das Praxensterben: 600.000 unterzeichnen Bundestagspetition

Figuren stehen Hand in Hand vor einer Weltkugel.

© Vladislav / generiert mit KI / stock.adobe.com

Kolumne „Hörsaalgeflüster“

Gemeinsam statt gegeneinander – die IFMSA in Verantwortung