Männer holen bei der Hautpflege deutlich auf
Männer werden zunehmend gesundheitsbewusst. Das gilt auch für die Körperpflege. Im Gesicht kommt aber noch immer konzentrierter Alkohol zum Einsatz.
Veröffentlicht:DRESDEN (sir). Männerhaut ist bekanntlich dicker als Frauenhaut, hat größere Talgdrüsen, mehr Lipide und Kollagen, mehr Keime, einen höheren transepidermalen Wasserverlust und im Gesicht einen niedrigeren pH-Wert.
Immer geringer werden dagegen die Unterschiede zwischen Männern und Frauen, was die Nutzung von Kosmetika angeht: "Männer holen auf - auch beim Anti-Aging", sagte Professor Christiane Bayerl aus Wiesbaden auf dem Dermatologen-Kongress.
Falten bei Männern werden tiefer als bei Frauen
Und obwohl die Faltenbildung beim Mann hormonbedingt später einsetzt, werden Falten bei Männern letztlich tiefer. Bekämpft werden sie mit den gleichen Wirkstoffen wie auch bei Frauen: "Vor allem UVA- und UVB-Schutz sowie Retinol und Retinaldehyde kommen zum Einsatz", so Bayerl in Dresden.
Auch die topische Anwendung von Hormonen wie Dehydroepiandrosteron (DHEA) werde getestet. Eine Studie, die Frauen und Männer einschloss, zeigte allerdings bei sonnenexponierter Haut keine positiven Effekte von DHEA hinsichtlich Kollagenbildung.
"Bei der Entwicklung wirksamer Anti-Aging-Produkte müssen auch speziell männliche Bedürfnisse berücksichtigt werden", betonte die Dermatologin in Dresden: "Homme-Produkte dürfen weder fettend noch komedogen sein, sie sollten schnell einziehen und einen mattierenden Effekt haben."
Männer dürfen Gesichtshaut nicht entfetten
Aufgabe des Arztes sei es, auch die letzten "Crememuffel" unter den Herren wenigstens vom Sonnenschutz zu überzeugen und sie von schädlichen Gewohnheiten abzubringen.
Dazu gehört die Gewohnheit vieler Männer, ihre Gesichtshaut mit hochprozentigen alkoholischen Lösungsmitteln rücksichtslos zu "entfetten."