Das Gehalt wirkt direkt auf die Gesundheit
Wird das Gehalt als ungerecht empfunden, sinkt die Varianz der Herzfrequenz - ein Frühindikator für Herzerkrankungen.
Veröffentlicht:BERLIN (eb). Ungerecht empfundene Löhne sind schlecht für das Herz, hat eine Studie ergeben.
Menschen, die ihre Bezahlung als unfair empfinden, geraten schnell unter Stress, außerdem leiden sie eher unter Herzkrankheiten, Hypertonie und Depressionen, teilt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mit.
In einer Studie hatten Ökonomen mit untersucht, wie sich das Gefühl von Ungerechtigkeit auf die Gesundheit auswirkt.
80 Testpersonen
Für das Experiment wurden 80 Studierende in zweiköpfige Teams aus Chef und Arbeiter aufgeteilt. Die Arbeiter bekamen Blätter mit Nullen und Einsen.
25 Minuten lang mussten sie die Nullen zählen, während die Chefs sich entspannen durften. Je mehr Zahlen die Arbeiter addierten, desto mehr Geld erwirtschaftete das Team.
Danach teilten die Chefs den Gewinn nach eigenem Gutdünken auf. In der Regel bedachten sie die Arbeiter mit einem geringeren Gewinnanteil als diese erwartet hatten.
Ungerechtigkeit führte zu Stress
Die erlebte Ungerechtigkeit versetzte die Arbeiter in Stress: Je stärker die Bezahlung von der Summe abwich, die die Arbeiter als angemessenen Lohn ansahen, desto weniger variierte ihre Herzfrequenz.
Die Herzfrequenzvariabilität gibt an, wie sehr die Länge zwischen den Herzschlagintervallen schwankt. Im allgemeinen sprechen größere Schwankungen für eine höhere vegetative Regulationsfähigkeit des Organismus und damit für eine stärkere Lebensenergie.
Wenn das Gefühl von Ungerechtigkeit die Varianz der Herzfrequenz auf Dauer beeinflusse, kann sich das negativ auf die Gesundheit auswirken, heißt es weiter in der DIW-Mitteilung. Eine verringerte Herzfrequenz ist bekanntlich ein Frühindikator für Herzerkrankungen.
Und: Diejenigen Befragten eines Panels, die ihr Einkommen als unfair betrachteten, bewerteten ihren Gesundheitszustand schlechter als die Anderen.