Gesundheitsrisiko

Vier Stunden sitzen sind schon zu viel

Wer viel sitzt, tut bekanntermaßen seiner Gesundheit nichts Gutes. Dabei ist "viel" gar nicht so viel, wie die Ergebnisse einer australischen Erhebung an Männern mittleren Alters zeigen.

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Zumindest an der frischen Luft.

Zumindest an der frischen Luft.

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SYDNEY. Keine gute Nachricht für Büromenschen: Wer täglich vier Stunden oder mehr auf Hocker, Stuhl oder Sessel zubringt, erhöht sein Risiko, chronisch krank zu werden; selbst dann, wenn auf regelmäßige Bewegung und ein normales Körpergewicht geachtet wird.

Dass das Sitzen ein unabhängiger Risikofaktor für Diabetes und andere chronische Erkrankungen sein könnte, legt eine aktuelle Auswertung der australischen "45 and Up"-Studie - einer Langzeit-Kohortenstudie über das gesunde Altern - nahe.

In ihr haben Emma George von der Universität in Sydney und ihre Kollegen untersucht, welche Lebensstilfaktoren für den im Vergleich zu Frauen durchschnittlich schlechteren Gesundheitszustand von Männern verantwortlich sein könnten.

Insgesamt befragten sie 643.048 Männer zwischen 45 und 64 Jahren zu ihrer körperlichen Verfassung und ihren Lebensgewohnheiten. Neben Körpergewicht, Rauchverhalten, chronischen Krankheiten und körperlichen Einschränkungen interessierte sie vor allem, wie viele Stunden die Probanden pro Tag sitzen, ob sie Sport treiben und wenn ja, wie intensiv.

Außerdem fragten sie nach Bildungsstatus und Einkommen. Je nach angegebener Sitzdauer unterteilten sie die Männer in vier Gruppen: weniger als vier Stunden pro Tag, vier bis sechs Stunden, sechs bis acht Stunden und acht oder mehr Stunden.

Fast die Hälfte chronisch krank

Die Frage nach einer chronischen Krankheit bejahten 41,3 Prozent der Befragten: 5,6 Prozent gaben an, an Krebs erkrankt zu sein beziehungsweise einmal erkrankt gewesen zu sein, 8,6 Prozent berichteten über Herzprobleme, 7,7 Prozent über Diabetes und 31,3 Prozent über hohen Blutdruck (Int J Behav Nutr Phys Act 2013; online 8. Februar).

Länger als acht Stunden täglich saß etwa ein Drittel der Befragten (32,8 Prozent), wobei jedoch 80,9 Prozent der Männer angaben, in der vorangegangenen Woche mehr als 150 Minuten körperlich aktiv gewesen zu sein.

Als absolute Bewegungsmuffel bezeichneten sich nur 4,1 Prozent. 71,9 Prozent waren übergewichtig oder fettleibig, 48,1 Prozent körperlich eingeschränkt.

Im Vergleich zu den Männern, die weniger als vier Stunden am Tag auf ihren vier Buchstaben verbrachten, litten Männer mit einer längeren Sitzdauer - unabhängig vom Alter und anderen Faktoren - signifikant häufiger an chronischen Erkrankungen.

Nach Berücksichtigung aller Kovariaten lag die adjustierte Odds Ratio in der Gruppe vier bis sechs Stunden bei 1,06 (p = 0,050), in der Gruppe sechs bis acht Stunden bei 1,10 (p = 0,003) und in der Gruppe ab acht Stunden bei 1,09 (p = 0,002).

Die Sitzdauer erhöhte das Risiko jedoch nicht für alle Erkrankungen in gleichem Maße: Unter Berücksichtigung der Kofaktoren wie Alter, BMI, körperliche Aktivität und körperliche Einschränkung stieg zwar mit der Sitzdauer linear das Diabetesrisiko, weniger deutlich fiel jedoch der Zusammenhang bei Krebs, Bluthochdruck und Herzerkrankungen aus.

Auch wenn diese Ergebnisse erst noch in prospektiven Studien bestätigt werden müssen, scheint die Sitzdauer nach Meinung der Autoren die Entstehung chronischer Erkrankungen zu begünstigen.

George und ihre Kollegen fordern daher, im Hinblick auf einen gesünderen Lebensstil und eine bessere Gesundheit, Männer nicht nur zu mehr Bewegung anzuhalten, sondern auch Augenmerk auf die Zeitdauer zu legen, die sie sitzend verbringen. (dk)

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