Stammzellforschung

Neues Projekt zur Reparatur des Herzens

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HANNOVER. Bei einem Herzinfarkt oder anderen Herzerkrankungen können Milliarden von Zellen im Herzmuskelgewebe unwiderruflich verloren gehen.

Dieses Gewebe zu ersetzen und die Herzfunktion zu verbessern ist Ziel des Projektes "Tools and Technologies for breakthrough in heart therapies" (TECHNOBEAT), teilt die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) mit.

In dem Netzwerk arbeiten Forscher von acht Partnerinstitutionen aus Europa und Israel zusammen, koordiniert von Dr. Robert Zweigerdt, MHH, Leibniz Forschungslaboratorien für Biotechnologie und künstliche Organe (Lebao) und Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie (HTTG).

Die Europäische Union (EU) finanziert das vier Jahre dauernde Projekt mit knapp sechs Millionen Euro. Für die Projektkoordination und für eigene Forschungsarbeiten erhält die MHH davon mehr als 1,2 Million Euro.

"Im Rahmen von TECHNOBEAT wollen wir die Bioreaktor- und Zellanalyse-Technologie noch verbessern, damit wir Herzmuskelzellen in ausreichender Menge und klinisch relevanter Qualität bekommen", wird Zweigerdt in der Mitteilung zitiert.

Weltweit einmalige Methode

Die Herzzellen werden aus menschlichen induzierten pluripotenten Stammzellen (hiPS-Zellen) gezüchtet. Sie werden mit der Technik des "Reprogrammierens" aus Nabelschnurblut oder Bindegewebe gewonnen und so verändert, dass sie sich in jeden Zelltyp weiterentwickeln können.

Erst Ende des Jahres 2014 Jahr hatte Zweigerdt gemeinsam mit Lebao-Direktor Professor Ulrich Martin und HTTG-Direktor Professor Axel Haverich weltweit einmalige Methoden zur Produktion menschlicher Herzmuskelzellen aus hiPS-Zellen in Bioreaktoren entwickelt, so die MHH.

Die Herzmuskelzellen werden anschließend mit anderen Zelltypen, die Bindegewebe und Blutgefäße bilden, kombiniert: Aus einigen tausend Zellen sollen kleine kugelförmige Gewebestücke mit einen Durchmesser von etwa 0,5 mm entstehen.

Diese sind markiert, um erkennen zu können, ob sie im anschließenden Tierversuch an der richtigen Stelle im Herzen ankommen, dort bleiben und sich integrieren.

"Wir führen auch Kontrollen durch, bei der wir reine Herzmuskelzellen verwenden. Denn noch ist nicht klar, ob die Kombination von Zellen besser ist als reine Muskelzellen", sagt Zweigerdt.

Da Sicherheitsaspekte bei Zelltherapien eine zentrale Rolle spielen, beobachten die Forscher dabei, ob während der Massenproduktion von Zellen genetische Veränderungen auftreten und ob die Transplantation der Zellen möglicherweise Herzrhythmusstörungen induziert oder zu Tumoren führt. (eb)

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