Vitamin D bei Bluthochdruck?

In einer neuen, in Dänemark durchgeführten Doppelblindstudie senkten Hypertoniker signifikant ihren zentralen Blutdruck, wenn sie in den Wintermonaten Vitamin D substituierten.

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LONDON (DE). Nach den Befunden von mehreren Beobachtungsstudien ist Bluthochdruck deutlich mit einem schlechten Vitamin D-Status assoziiert. Experten gehen davon aus, dass ein Vitamin D-Mangel die Entwicklung einer Hypertonie begünstigt, wenngleich die Mechanismen noch nicht ganz verstanden sind.

Erst kürzlich stießen US-Untersucher bei einer Analyse von epidemiologischen Daten der Beobachtungsstudie NHANES auf einen signifikanten Zusammenhang zwischen der kardiovaskulären Mortalität von Hypertonikern und dem Vitamin-D-Spiegel.

Da stellt sich natürlich die Frage, ob Hochdruckpatienten von einer Vitamin-D-Substitution profitieren. Eine erste Antwort gibt nun eine kleine, aber doppelblinde Interventionsstudie aus Dänemark, deren Ergebnisse kürzlich auf der Jahrestagung der European Society of Hypertension vorgestellt wurden.

An der Studie nahmen 130 Hypertonie-Patienten teil, von denen 112 für die Auswertung zur Verfügung standen. Die Hälfte der Patienten nahm im Winterhalbjahr über 20 Monate Cholecalciferol in einer Dosierung von 3000 IU ein.

Wie sich zeigte, führte diese Substitution zu einer signifikanten Erhöhung der Vitamin D-Spiegel (um 62 nmol/l) und des Kalziums sowie zu einer Suppression von p-PTH.

Kleine Studie

Dies resultierte zwar nicht, wie erhofft, in einer Senkung der 24-Stunden-Blutdruckwerte, wohl aber in einer Reduktion sowohl der Blutdruckwerte bei Messung in der Sprechstunde als auch des zentralen Blutdruckes um 6,8/1,7 mmHg.

Bei ausschließlicher Betrachtung jener 92 Patienten, die einen Vitamin- D-Mangel aufwiesen, führte die Vitamin D-Substitution auch zu einer Senkung des 24-Stunden-Blutdruckes um 3,7/2,7 mmHg, was an der Grenze zur statistischen Signifikanz lag.

"Als Kliniker verlasse ich mich lieber auf die Werte der Blutdrucklangzeitmessung als auf den zentralen Blutdruck", erklärte Studienautor Dr. Thomas Larsen vom Holstebro Hospital.

Er verwies darauf, dass die Studie doch sehr klein war, alle Ergebnisse aber in die richtige Richtung gingen. Nun sollten größere Studien mit längerer Beobachtungsdauer starten.

Häufiger auf Vitamin D zu testen und gegebenenfalls bestehende Defizite auszugleichen, scheint auf jeden Fall eine gute Idee.

Dies zeigt allein die Tatsache, dass 92 der 130 Studienpatienten einen Vitamin D-Mangel aufwiesen, obgleich in Dänemark generell empfohlen wird, dass über 70-jährige täglich 800 IU Vitamin D für die Knochengesundheit einnehmen sollen.

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