Submuköse Diathermie
Allergische Rhinitis in Dampf auflösen?
Bei therapieresistenter allergischer Rhinitis kann eine chirurgische Therapie der unteren Nasenmuschel angezeigt sein. Anstelle des Skalpells eignet sich dazu auch der Elektrokauter. In einer Studie war die submuköse Diathermie vor allem bei behinderter Nasenatmung erfolgreich.
Veröffentlicht:HYOGO. Für die submuköse Nasenmuschelchirurgie (Inferior Turbinate Surgery, ITS) bei allergischer Rhinitis (AR) werden verschiedene Verfahren eingesetzt, von der Gewebereduktion per Elektrokauter bis zur partiellen Turbinektomie.
Über den Nutzen der Kauterisation wird allerdings noch kontrovers diskutiert. Japanische HNO-Ärzte bescheinigen ihr nun, eine "nützliche Therapieoption" zu sein.
In einer retrospektiven Studie hatten mehr als 75 Prozent der damit behandelten Patienten eine signifikante Besserung ihrer schweren AR-Symptomatik erfahren (Allergol Int 2013, online 25. Oktober).
Beidseitiger Eingriff unter Lokalanästhesie
Ausgewertet wurden die Behandlungsergebnisse von 95 Patienten, der jüngste erst elf Jahr alt, die sich wegen therapierefraktärer AR einer submukösen Diathermie unterzogen hatten.
Der Eingriff wurde beidseitig und unter Lokalanästhesie durchgeführt. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug zwölf Monate.
Vor allem Patienten mit ganzjähriger AR (n = 83) profitierten von der Kauterisierung: Alle nasalen Symptome, Lebensqualität und körperliche Befunde wurden signifikant gebessert.
Am deutlichsten waren die Therapieeffekte im Hinblick auf die verstopfte Nase, Schlafprobleme und nasale Kongestion. Die Augensymptomatik blieb dagegen unbeeinflusst.
Niesen und Rhinorrhö nicht signifikant gebessert
Bei den Patienten mit saisonaler AR ging die nasale Obstruktion ebenfalls deutlich zurück. Niesen und Rhinorrhö wurden aber nicht signifikant weniger, auch Lebensqualität und Augenbeschwerden blieben unverändert.
Auf der Basis eines nasalen Symptom-Scores wurde die Kauterisierung bei 90 Prozent der ganzjährig und 75 Prozent der saisonabhängig betroffenen Patienten als wirksam eingestuft.
Postoperativ trat bei jeweils einem Patienten eine Epistaxis und eine Entzündung des Nasenvorhofes auf. Als Spätkomplikation wurden bei vier Patienten atrophische Veränderungen der Nasenmuschel beobachtet.