Umfrage-Ergebnisse
Das sollte eine Schilddrüsen-App können
Ärzte nutzen Apps meist zum Nachschlagen, jeder vierte Arzt auch interaktiv. Von einer Schilddrüsen-App wünschen sich Ärzte vor allem Hilfe bei Diagnose und Therapie.
Veröffentlicht:NEU-ISENBURG. Bei Allgemeinmedizinern und Internisten sind Schilddrüsen-Erkrankungen ein großes Thema. Davon zeugt eine Umfrage von Springer Medizin, an der damals fast 1000 Ärzte teilgenommen hatten. In einer aktuellen Umfrage ging es jetzt darum, wie niedergelassene Kollegen in der täglichen Arbeit mit einer Schilddrüsen-App unterstützt werden können. 111 Ärzte beteiligten sich und nutzten die Möglichkeit, ihre Wünsche und Bedürfnisse einzubringen.
Jeder Zehnte nutzt täglich Apps
Fast zwei Drittel der Teilnehmer nutzen im Praxisalltag gelegentlich spezielle Apps. Fast jeder Fünfte tut dies häufig, gut jeder Zehnte sogar täglich. Bei der täglichen Nutzung gab es deutliche Unterschiede zwischen Allgemeinmedizinern und Internisten: Von den 72 Allgemeinmedizinern nutzen gut 15 Prozent täglich spezielle Apps, von den 27 Internisten nur knapp 4 Prozent. Knapp 15 Prozent der Teilnehmer nutzen allerdings gar keine Apps im Praxisalltag. Werden Apps genutzt, geschieht dies primär auf dem Smartphone (77 Prozent) und weniger auf dem Tablet (21 Prozent).
Mit über 82 Prozent ist "nachschlagen" der häufigste Grund für die App-Nutzung im Praxisalltag. Jeder dritte Teilnehmer nutzt Apps auch interaktiv, etwa zum Ermitteln der eGFR. Rund jeder Zehnte greift sogar im Patienten-Gespräch zur App. Zu welchen Inhalten nutzen die Teilnehmer die Apps? Im freien Eingabefeld wurde sehr häufig angegeben: als Medikamenten-Datenbank und zur Medikamentenrecherche – auch bei Hausbesuchen. Aber auch Leitlinien, Risikoscores und Risikostratifizierung, sowie Dosisanpassung von Arzneimitteln wurden genannt, ebenso wie Umrechnung von Einheiten.
Bei den Indikationen zur App-Nutzung wurde im freien Eingabefeld häufig alles rund um Herz und Gefäße genannt, wie etwa Hypertonie, Hypercholesterinämie und KHK. Aber auch Diabetes, Nierenerkrankungen und COPD sind Indikationen, um eine App zu nutzen. Das Thema Impfen wurde ebenfalls recht häufig von den Teilnehmern an der von Sanofi unterstützten Umfrage angegeben.
Wunsch nach Therapie-Algorithmen
Die gewünschten Themen-Schwerpunkte einer Schilddrüsen-App waren unter den Umfrage-Teilnehmern eindeutig: 87 Prozent gaben "Therapie" an und 74 Prozent "Diagnose". Dementsprechend fielen die Wünsche zur Unterstützung durch die App aus. 78 Prozent wollen durch Therapie- Schemata unterstützt werden, 65 Prozent bei der Differenzialdiagnose und 62 Prozent bei den Laborwerten. Es folgen Wechselwirkungen (54 Prozent) und Kontraindikationen (51 Prozent).
Auch die Frage, welche Funktionen eine Schilddrüsen-App enthalten soll, wurde einhellig beantwortet. Auf Platz 1 mit 82 Prozent steht der Therapie-Algorithmus für die jeweilige Schilddrüsen-Erkrankung. Auf Platz 2 stehen Diagnose-Algorithmen (76 Prozent). Und zwei Drittel wünschen sich Referenzwerte für TSH, T3, T4 etc. nach Eingabe von Alter und Geschlecht. Und jeder zweite nannte eine Funktion zu Referenzwerten für das Schilddrüsenvolumen nach Eingabe von Alter und Geschlecht, und ebenfalls jeder zweite wünscht sich Abbildungen typischer Ultraschall-Befunde.
Als zusätzliche Features einer Schilddrüsen-App sollten für drei Viertel der Teilnehmer Leitlinien enthalten sein. Und immerhin 40 Prozent wünschen sich, über die App Fragen an Experten stellen zu können. Eher nachrangig mit 25 bis 30 Prozent sind die PLZ-Suche nach Zentren, eine Favoritenfunktion für oft genutzte Inhalte sowie ein FAQ-Verzeichnis. Wobei dieser Wunsch von fast jedem dritten Allgemeinmediziner geäußert wurde, aber nicht einmal von jedem zehnten Internisten. Und Push-Meldungen zu neuen Studienergebnissen möchte rund jeder dritte Allgemeinmediziner und fast jeder zweite Internist bekommen.
Im freien Antwortfeld wurden ausdruckbare, individuelle Empfehlungen sowie die Zusammenfassung der Befunde mit Hinweisen für den Patienten angegeben, ebenso wie ein Hashimoto-Check und der Schutz vor Hackerangriffen. Eine Pädiaterin wünscht sich, dass die App auch für Patienten im Kindes- und Jugendalter nutzbar ist.
Was sind Ihre Wünsche?
Anregungen und Wünsche für die Schilddrüsen-App werden weiterhin angenommen.
Schicken Sie uns einfach eine E-Mail mit Ihren Wünschen in Stichwortform.
Die Adresse lautet: SD-app@springer.com