Vernachlässigte Tropenkrankheiten
Allianz trägt Früchte
BERLIN (maw). Umfassendere Partnerschaften, um das WHO-Ziel zu erreichen, bis 2020 die häufigsten vernachlässigten Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases, NTD) einzudämmen respektive auszurotten, haben Experten für globale Gesundheit und Vertreter pharmazeutischer Unternehmen im Rahmen eines Workshops in Berlin gefordert.
Veröffentlicht:An dem Workshop nahmen nach Angaben des Verbandes der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) neben vfa-Vertretern auch Fachleute der World Health Organization (WHO), der Bill & Melinda Gates Foundation, der Firmen Merck KGaA, Merck & Co., Eisai, Bayer HealthCare und Sanofi, des British Parliament und des Global Network for Neglected Tropical Diseases teil.
Weltweit sind laut vfa mehr als 1,4 Milliarden Menschen mit NTD infiziert, darunter 500 Millionen Kinder. Damit belasteten diese Krankheiten die Weltgesundheit stärker als Malaria und Tuberkulose.
Neue Impfstoffe gegen NTD entwickelt
NTD können mit schweren Folgen wie Erblindung, massiven Schwellungen an Armen und Beinen, akuter Mangelernährung, Anämie und Schwangerschaftskomplikationen einhergehen.
Zudem tragen diese Krankheiten nach vfa-Angaben durch Fehlzeiten bei Schulkindern und Produktivitätsminderung bei Arbeitnehmern in starkem Maße zur Armut bei.
In den vergangenen Jahren hätten zivilgesellschaftliche Organisationen, staatliche Stellen und der Privatsektor Maßnahmen ergriffen, um mehr Aufmerksamkeit auf NTD zu lenken und die Forschung und Entwicklung für bessere Behandlungsmöglichkeiten zu intensivieren.
Unternehmen hätten in Entwicklungspartnerschaften zunehmend neue Impfstoffe und Arzneimittel gegen NTD entwickelt.
"Seit Beginn der ersten Initiative zur Kontrolle und Ausrottung der Flussblindheit in Afrika, Süd- und Mittelamerika im Jahr 1987 sind bei zahlreichen Programmen zur Bekämpfung von NTD deutliche Fortschritte zu verzeichnen. Die Arzneispenden der forschenden Pharma-Unternehmen haben in ganz entscheidender Weise zu diesem Fortschritt beigetragen", kommentiert Dr. Cornelius Erbe, vfa-Geschäftsführer Strategie und Internationales.