Kokon gegen Keuchhusten ist noch viel zu löchrig

STUTTGART (hub). Pertussis gefährdet am meisten die Jüngsten: Sie haben noch keinen Impfschutz. Daher soll das geimpfte Umfeld wie ein Kokon wirken. Das klappt bisher nur in Ansätzen.

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Zweimal hat die Ständige Impfkommission (STIKO) in den vergangenen Jahren ihre Empfehlungen zur Keuchhusten-Impfung angepasst. Einmal wurde die sogenannte Kokon-Strategie verabschiedet.

Sie beinhaltet: Enge Haushaltskontaktpersonen und Betreuer - Geschwister, Großeltern, Tagesmütter - sollten gegen Keuchhusten geimpft werden. Und das möglichst vier Wochen vor Geburt des Kindes. Hinzu kommen Frauen im gebärfähigen Alter (Epid Bull 2010; 30: 279).

Die Kokon-Strategie hat erste Erfolge gezeitigt. Das lässt sich aus einer Erhebung schließen, die "Der Impfbrief" veröffentlicht hat (22. März 2011). 27 bayerische Kinderkliniken beteiligten sich daran.

Sie meldeten Zahl und Alter von Kindern und Jugendlichen, die wegen Keuchhusten in die Klinik mussten - in den Jahren 2007 und 2008: So lag die errechnete Inzidenz 2007 bei 184/100.000 und 2008 bei 90/100.000 (jünger als zwei Monate). Für die unter Einjährigen ging die Inzidenz von 82 auf 52 pro 100.000 zurück.

Zwar wurde der Impfstatus in der Studie nicht erfasst. Da die Impfung eine hohe Schutzrate hat, ist davon auszugehen, dass die Kinder in der Regel nicht geimpft waren.

Da nach der zweiten Impfung - im vierten Monat - ein belastbarer Impfschutz besteht, hätten viele Kinder geimpft sein können und nicht mit Pertussis in die Klinik gemusst. Sowohl für die Säuglinge als auch das Umfeld muss das Impf-Engagement daher weiter erhöht werden.

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