Der Maserntod kommt immer noch

Weltweit sterben immer noch mehr als 100.000 Kinder jedes Jahr an Masern. Zwar gibt es deutliche Erfolge, doch die eigentlichen Ziele bei der Eradikation haben die WHO-Staaten verfehlt.

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Masernvirus: Noch immer sorgt es für Todesopfer.

Masernvirus: Noch immer sorgt es für Todesopfer.

© Sebastian Schreiter

GENF (eis). Im Jahr 2000 sind weltweit 535.300 Maserntote registriert worden, im Jahr 2010 waren es 139.300, wie Forscher um Dr. Peter Strebel von der WHO berichten (Lancet 2012; online 24. April).

Das entspricht einer Senkung um 74 Prozent. Die Verringerung der Todesfälle ist damit geringer ausgefallen als geplant. 2008 hatten sich nämlich die mehr 190 WHO-Mitgliedstaaten zu dem Ziel bekannt, die Masern-Sterblichkeit bis 2010 im Vergleich zu 2000 um 90 Prozent zu senken.

Die ehrgeizige Aufgabe schien aufgrund früherer Erfolge bei der Masern-Bekämpfung erreichbar: 2007 hatte eine globale Studie ergeben, dass die von der WHO anvisierte Senkung der Masern-Sterblichkeit um 50 Prozent bis 2005 im Vergleich zu 1999 erreicht worden war.

Eradikation bis 2015

Allein in Indien hat es nach dem Bericht 47 Prozent der weltweiten Masern-Todesfälle des Jahres 2010 gegeben; in Afrika waren es 36 Prozent, in Südostasien 8 Prozent und in der östlichen Mittelmeer-Region 7 Prozent.

Die Forscher betonen, dass in Indien der Schutz gegen Masern mit 74 Prozent der impfbaren Bevölkerung vergleichsweise gering sei und noch hinter der Quote in Afrika liege (76 Prozent).

Nordamerika und Europa verzeichneten jeweils weniger als ein Prozent der Todesfälle. So sind Nord- und Südamerika seit etwa zehn Jahren frei von endemischen Masern. In Europa ist die Eradikation der Krankheit ebenfalls WHO-Ziel und nach dem Scheitern 2010 jetzt für 2015 anvisiert.

Neuere weltweite Zahlen als die für 2010 liegen noch nicht vor. Zusammengetragen und ausgewertet wurden die globalen Masern-Daten von Forschern der WHO sowie der Pennsylvania State University und den US-Gesundheitsbehörden CDC (Centers for Disease Control).

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