Reisemedizin

Test-Erfolg mit Impfstoff gegen Chikungunya

Ein experimenteller Chikungunya-Impfstoff war in einer Phase-I-Studie immunogen und sicher.

Veröffentlicht:

WIEN. Ein vom Unternehmen Themis Bioscience in Wien und dem Institut Pasteur in Paris entwickelter Chikungunya-Impfstoff hat vielversprechende Ergebnisse zu Immunogenität, Sicherheit und Verträglichkeit gebracht.

Das neue Präparat beruht auf einem Standard-Lebendimpfstoff gegen Masern als Vektor, berichten die Institutionen in einer Mitteilung. Gene, die für ausgewählte Antigene des Chikungunya-Virus kodieren, wurden in das Genom der Masern-Impfviren eingebracht.

Die Masern-Chikungunya-Vakzine bringt die Chikungunya-Antigene direkt zu Makrophagen und dendritischen Zellen - also besonders wirksamen und effektiven Antigen-präsentierenden Zellen. Diese bewirken eine spezifische Immunantwort gegen Chikungunya-Viren.

Dass das Konzept funktioniert, hat jetzt eine Phase-I-Studie mit 42 Erwachsenen ergeben (Lancet Infectious Diseases 2015, online 1. März). Die Probanden erhielten entweder eine niedrige, mittlere oder hohe Dosis des Chikungunya-Impfstoffs oder den Standard-Masern-Impfstoff.

Ergebnis: Bei 44 Prozent der Probanden in der Niedrigdosis-Gruppe wurde eine Serokonversion mit Chikungunya-Antikörpern erzielt, bei den höheren Dosen lag die Rate bei 90 Prozent und darüber.

Die Immunogenität des Impfstoffkandidaten wurde durch eine bestehende Immunität gegen Masern nicht beeinträchtigt. Mit einer zweiten Impfdosis wurde bei 100 Prozent der Probanden eine Serokonversion erzielt, so der Bericht.

Ein Impfstoff gegen Chikungunya wird dringend gebraucht. Die Viren werden von Stechmücken übertragen, Symptome der Infektion sind Fieber, Kopfweh, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Nasen- und Zahnfleischbluten.

Viele Betroffene leiden Monate und Jahre an chronischen Spätfolgen. Die Erreger stammen ursprünglich aus Asien und Afrika. Sie breiten sich aber weltweit aus.

Ende 2013 wurden alleine in Nord- und Südamerika sowie in der Karibik mehr als eine Million Fälle gemeldet. (eis)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Kommentar zum Pneumo-Impfstoffregress

Die (späte) Einsicht der Krankenkassen

Sie fragen – Experten antworten

Ist eine Grippe-Impfung sinnvoll bei einem immunsupprimierten über 60-Jährigen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Fallbericht

Schäden an der Netzhaut nach dem Haarefärben

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Lesetipps
Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?