Borreliose: In der warmen Zeit vor Zecken schützen!

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Ein Borreliose-Risiko gibt es deutschlandweit. Bei Natur-Aufenthalten ist daher Zeckenschutz ratsam.

Von Privatdozent Tomas Jelinek

Weltweit sind über 60 verschiedene Krankheiten bekannt, die von Zecken auf den Menschen übertragen werden können. In Deutschland steht die Borreliose mit schätzungsweise 50.000 bis 100.000 Neuerkrankungen pro Jahr an erster Stelle.

Anders als die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME), die - von einzelnen Fällen abgesehen - nur in den südlichen Bundesländern auftritt, ist die Borreliose deutschlandweit verbreitet. Eine Impfung gegen die Krankheit ist in Europa bisher nicht verfügbar.

Um so wichtiger ist für die Prophylaxe ein sorgfältiger Schutz vor Zeckenstichen: Streifzüge durch Unterholz und hohes Gras sollten möglichst vermieden werden. Geschlossene Schuhe, Strümpfe und helle Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen erschweren den Zecken das Erreichen von Hautstellen, an denen sie sich "festmachen" können.

An unbedeckten Körperstellen können zeckenwirksame Repellentien angewendet werden. Allerdings beträgt nach Untersuchungen der Stiftung Warentest die Wirkdauer dieser Mittel im Durchschnitt bestenfalls zwei bis drei Stunden, sodass bei längeren Naturaufenthalten wiederholtes Auftragen notwendig ist.

Um eine Infektion mit Borrelien zu verhindern, müssen saugende Zecken schnellstmöglich entfernt werden. Denn die Erreger gehen erst nach einer Latenzzeit von mehreren Stunden von der Zecke auf den Wirt über.

Deshalb sollte nach Aufenthalten im Grünen der Körper stets gründlich auf Zecken inspiziert werden. Eventuell vorhandene Zecken sollten mit einer spitzen Pinzette entfernt und die Stichstelle anschließend desinfiziert werden.

Nach einem Zeckenstich sollte Betroffenen geraten werden, die Hautstelle für einige Wochen auf Bildung einer "Wanderröte" (Erythema migrans) zu beobachten und bei Krankheitserscheinungen einen Arzt aufzusuchen.

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