Am Sonnenschutz zu Hause hapert's

Schutz vor Sonne bei Kindern: Im Urlaubt klappt das ganz gut. Bloß im Alltag lässt der Sonnenschutz oft zu wünschen übrig, haben Forscher herausgefunden.

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Schutz vor Sonne: Nicht nur im Urlaub daran denken.

Schutz vor Sonne: Nicht nur im Urlaub daran denken.

© Ingrid Balabanova / shutterstock

ERLANGEN (St/eis). Wie steht es hierzulande um den Sonnenschutz von Kindern im Kindergartenalter? Dazu haben Forscher der Universität Erlangen 2619 Familien mit Nachwuchs in dieser Altersgruppe befragt (Brit J Dermatol 2012; online 14. März).

Erhoben wurde der Hauttyp der Kinder, das Wissen über das Hautkrebsrisiko und die Möglichkeiten der Prävention sowie die Maßnahmen, mit denen die Eltern ihre Kinder am Strand und im Garten daheim vor der Sonne schützen.

Ergebnis: Über Hautkrebs und Risikofaktoren kannten sich 41 Prozent der Eltern sehr gut aus, 37 Prozent mittelgut und 22 Prozent nur wenig. Je besser die Eltern informiert waren, desto besser schützten sie ihre Kinder - aber nur im Urlaub.

Die Gefahren zu Hause schätzten viele Eltern - unabhängig vom Kenntnisstand - als gering ein. Je älter die Kinder waren, desto mehr wurde der Schutz vernachlässigt.

Auffallend war, dass junge Eltern auch in heimischen Gefilden mehr auf den Sonnenschutz achteten als ältere, vor allem bei hellhäutigen Kindern. Sowohl im Garten als auch am Meer spielte etwa jedes zweite Kind meist im Schatten.

Am Strand trugen knapp 91 Prozent üblicherweise einen Sonnenhut, im heimischen Garten nur 74 Prozent. Ein T-Shirt und Shorts trugen im Garten knapp 85 Prozent, am Strand dagegen nur etwa 30 Prozent.

Auf die Gesamtdosis achten

Bei der Sonnencreme wurde der Unterschied besonders deutlich. Kinder, die im Garten spielten, wurden überwiegend nur einmal täglich eingecremt (60 Prozent) oder sogar noch seltener (elf Prozent).

Nur bei 29 Prozent wurde der Sonnenschutz auf der Haut alle zwei bis drei Stunden erneuert, am Strand dagegen bei 79 Prozent.

Fazit: Wegen der höheren UV-Intensität halten Eltern die Exposition am Strand für gefährlicher als im Garten. Die Forscher geben jedoch zu bedenken, dass Kinder insgesamt deutlich mehr Zeit zu Hause im Freien verbringen als in einem verhältnismäßig kurzen Strand-Urlaub.

Da die Summe der UV-Expositionen die Entwicklung von Melanomen und anderen Hauttumoren fördert, ist nach Ansicht der Forscher verstärkte Aufklärung nötig, damit Eltern auch die heimische Situation richtig einschätzen und ihre Kinder schützen.

25 bis 50 Prozent der lebenslangen UV-Belastung kriegen Menschen schon vor dem 21. Lebensjahr ab.

Die jährliche UV-Dosis eines Kindes erreicht etwa das Dreifache der eines Erwachsenen. Kinder sind daher eine besonders wichtige Zielgruppe für die Prävention von Hautkrebs.

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