Krebszellen im Blut - ein schlechtes Zeichen
Haben Brustkrebspatientinnen, die zunächst erfolgreich behandelt wurden, wieder zirkulierende Turmorzellen in ihrem Blut, lässt das auf einen Rückfall schließen - auch wenn noch keine Metastasen zu entdecken sind.
Veröffentlicht:HOUSTON (BS). Nach erfolgreicher Primärtherapie bekommt etwa jede vierte Frau mit lokalisiertem Brustkrebs ohne Lymphknotenbeteiligung einen systemischen Rückfall.
Die dafür verantwortlichen Mikrometastasen lassen sich meist selbst mit hochauflösender Bildgebung nicht erkennen.
Die Prognose lässt sich aber mit einem Test auf zirkulierende Tumorzellen (CTC) abschätzen, berichten Forscher um Professor Anthony Lucci vom University of Texas MD Anderson Cancer Center (Lancet Oncology 2012; online 6. Juni).
Die Mediziner haben prospektiv Informationen zu CTC bei Frauen mit Brustkrebs im Stadium I-III gesammelt.
Bei den Frauen war jeweils nur eine Brust betroffen und in den letzten fünf Jahren kein anderes Malignom aufgetreten. CTC wurden mit der sogenannten CellSearch-Methode aufgespürt.
Bei 73 von 302 Patientinnen (24 Prozent) wurde pro 7,5 ml peripherem Blut mindestens eine CTC nachgewiesen; bei 10 Prozent waren es mindestens zwei und bei 5 Prozent mindestens drei CTC.
Ungünstigere Prognose für Frauen mit CTC
Das Vorhandensein von CTC korrelierte mit keiner anderen Eigenschaft des Primärtumors, auch nicht mit dem Lymphknotenstatus. In der medianen Beobachtungszeit von 35 Monaten entwickelten 16 Patientinnen (5 Prozent) Fernmetastasen und zwölf starben.
Frauen mit CTC hatten eine deutlich ungünstigere Prognose: Bei 10 Prozent von ihnen kam es zum Rezidiv (Frauen ohne CTC: 2 Prozent). Sowohl die Überlebenszeit ohne Wiederauftreten des Krebses als auch die Überlebenszeit überhaupt waren bei den CTC-positiven Frauen signifikant kürzer.
Damit erwies sich der Nachweis von CTC in 7,5 ml Blut als unabhängiger Vorhersageparameter für das Risiko, einen Rückfall zu erleiden oder zu sterben.
Jetzt sollte geprüft werden, wie die CTC zum Staging und als Orientierungshilfe für Therapie-Entscheidungen genutzt werden könnten, so die Forscher.
Quelle: www.springermedizin.de