Dickdarmkrebs
Puzzleteil der Tumorgenese entdeckt
HAMBURG-EPPENDORF. Patienten mit einer chronischen Entzündung der Darmschleimhaut haben ein erhöhtes Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken.
Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und der Yale University School of Medicine haben einen Faktor identifiziert, der verhindern kann, dass sich aus einer chronischen Darmentzündung (CED) ein Tumor entwickeln kann (Nature 2012, online 17. Oktober).
Wenn eine Wunde heilt, müssen Zellen im Körper nachwachsen, um diese zu schließen. Das Zellwachstum wird deshalb angeregt, ebenso wie die Bildung neuer Blutgefäße. Die gleichen Prozesse laufen auch ab, wenn ein Tumor entsteht.
Schon länger vermuten Wissenschaftler deshalb, dass dieselben Faktoren und Signalwege an beiden Prozessen beteiligt sind.
Sie konnten jetzt zeigen, dass bei CED das Verhältnis des Botenstoffs Interleukin-22 (IL-22) und des ihm innewohnenden Hemmstoffes Interleukin-22 binding-protein (IL-22 BP) kritisch für den Erfolg der Wundheilung ist. Dieses Verhältnis entscheidet unter anderem auch darüber, ob sich ein Tumor entwickeln kann. (eb)