Soziales Netzwerk hilft bei ALS

Ambulanzpartner.de heißt eine Website, die Patienten mit schweren neurologischen Erkrankungen das Leben erleichtern will.

Veröffentlicht:
Hand in Hand bei neurologischen Erkrankungen - jetzt auch virtuell.

Hand in Hand bei neurologischen Erkrankungen - jetzt auch virtuell.

© Robert Kneschke / fotolia.com

FRANKFURT/MAIN (Smi). Soziale Netzwerke wie Facebook, MySpace oder Xing bringen täglich Millionen Internet-Nutzer zusammen.

Das Prinzip dieser Interessengemeinschaften machen sich nun auch Ärzte zunutze, um die ambulante Versorgung von Patienten mit schweren neurologischen Erkrankungen zu verbessern.

Ambulanzpartner.de lautet die Adresse eines geschützten Internetportals, das von den Neurologen Professor Thomas Meyer und Professor Christoph Münch entwickelt worden ist.

Hohe Anforderungen an Ärzte und andere Heilberufler

Beide arbeiten an der ALS-Ambulanz (Amyotropher Lateralsklerose) der Berliner Charité und haben die Erfahrung gemacht, dass die medizinische Versorgung durch die Vielzahl unterschiedlicher Anbieter oft am tatsächlichen Bedarf ihrer Patienten vorbeigeht.

Wie etwa der Rollstuhl für einen an der Nervenkrankheit ALS leidenden Patienten beschaffen sein muss ist ebenso abhängig von seinem individuellen Krankheitsverlauf wie die Frage, ob und wann er eine Physiotherapie benötigt.

Krankheiten mit stark wechselndem Verlauf wie ALS, Multiple Sklerose oder Morbus Parkinson stellen deshalb hohe Anforderungen an Ärzte und Versorger.

Virtueller Tisch bringt Versorger zusammen

Die "AmbulanzPartner" bringen alle Fachärzte, Hilfsmittelversorger und Sozialberater eines Patienten an einen virtuellen Tisch. Der Patient autorisiert die Beteiligten, die über Nutzernamen und Passwort Zugang zu seiner elektronischen Versorgungsakte erhalten.

Ärzte ermitteln den tatsächlichen Bedarf ihres Patienten, worüber sie die registrierten Versorgungspartner zeitnah unterrichten. Sie bestimmen etwa, ob ihr Patient einen kippbaren Rollstuhl benötigt, ein Beatmungsgerät oder einen Sprechcomputer, der wiederum ein bestimmtes Rollstuhlmodell voraussetzt.

Das spezielle Netzwerk ist unabhängig und insofern Patienten gesetzlicher wie privater Krankenkassen zugänglich. Derzeit verfügt "AmbulanzPartner" über Netzwerkpartner in Berlin, Brandenburg, Hamburg und im Ruhrgebiet. Meyer und Münch wollen jedoch weitere Versorgungspartner gewinnen, um das Angebot auf andere Länder auszuweiten.

www.ambulanzpartner.de

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kausaler Zusammenhang gesucht

Werden Jugendliche nach Hirnverletzungen öfter kriminell?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025